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XI 38. kein bessern Rat ich darzu findt,
denn vor den König in zu beklagen,
Besonders zu erwähnen ist der Fall, dass der durch
denn zum Vergleiche herangezogene Gegenstand mit
pleonastischer Negation verbunden ist.*)
XVI. 206. das ist vil schneller denn kein Ross,
XIX. 121, dein Almusen wird für dich streiten
wider dein Feind zu allen Zeiten,
vil besser denn kein Spies noch Schild.
Vereinzelt nimmt sogar das zweite Glied compara-
tivische Form an:
VIIL 741. die viel schöner denn frömmer was, **)
Anm. Es scheint, als ob Hans Sachs in Ausnahmefällen selbst
nach dem Positiv denn gebraucht habe. Anlass zu dieser Ansicht
giebt mir die Lesart:
VIII. 732. also ein Fraw noch durch Verstand
mag irem Hauss ....
in Not gar nützen Beystandt than
denn ein unnützer, treger Mann,
v. Keller bemerkt zu dieser Stelle, ob es nicht
ratsamer sei, mehr nützen zu lesen, dies schliesse ich
wenigstens aus dem Fragezeichen, das er vor diese
beiden Wörter gesetzt hat. Aber es fragt sich doch,
ob ohne weiteres an dieser Stelle der Text zu ändern
ist. Ich möchte auf eine andere Stelle verweisen, die
zum Vergleiche herangezogen werden kann. Wir lesen:
V. 181. da war die Fassnacht an der Hand,
das ich sobald kein andern fand,
billig züg der im Pflug, dann ich,
der also hat verkürtzet mich.
“) So auch beiLuther, Hebr. 4, 12: schärfer denn kein zweischneidig
Schwert.
**) Dieselbe Erscheinung weist vereinzelt für das mhd. nach
Zingerle, Germ. IX. (64) S. 405.