164. Von deß Menschen Elend
Zu deme / ob schon die Glaͤubige hernacher zu an⸗
dern Leuthen auß Gottes Gyaden werden solten sie
darumb nicht bekennen / wie boͤß si von NATVR
seynde Vnd was sie werth weren wann GOit mit
jhnen ins Gericht gehen / vnnd jhnen geben wolte
nach jhren Verdiensten? Wo kompt sonsten Haß
vnd Feindschafft wider Gott vnd vnsern Nechsten⸗
Abgoͤtterey / Suͤnd vnnd Missethat nach dem Fall
bey dem Menschen her / wann er nicht von Natur
darzu geneigt ist? Wie koͤnnen auß deß Menschen
Hertz herfuͤr kommen Mord / Hurerey / Haß / boͤse
Gedaͤncken / etc. wann sie nicht von Natur drinnen
stecken / vnd der Mensch nicht darzu geneigt ist?
LIII. Ja wann man bedenckt auch das jenige
(wie es dann all an einander hangt) was noch fer⸗
ner folgt in der 6. 7. vnnd achten Frage / so wird die⸗
ses NEIN noch klaͤrer / also daß ein frommer
Mensch nichtwird wissen / wie er sich gnugsamb
wird außmachen / verkleinern vnnd demuͤtigen koͤn⸗
nhen / ja gar in die Hoͤll von wegen seiner boͤsen Na⸗
rur vnd Suͤnden stossen / vnd sagen: Ach Herr / wer
bin ich / daß du dich meiner annimbst vnd deß Men⸗
schen Kind / daß du seiner gedenckeste Vnnd zwar
also / daß du mir deinen eygenen vnnd eingebornen
Sohn zum Mittler vnd Heyland geschenckt hast /
der ich doch von dir abgefallen / vnnd von Natur ge⸗
neigt bin dich vnnd meinen Nechsten zu hassen / die
ich doch lieben solte Ja von Natur nicht bes⸗
ser bin dann der Teuffel selbsten. Ich hab
ẽben so wol gesuͤndiget als Er / vnd gleichwol hastu
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