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einige Vortheile über die Franzoßen erhalten,
jedoch Suworows Feuer und Kriegserfahrung
konnten erst die feindliche Macht beschränken und
Frankreichs Uebergewicht in Italien demüthigen.
Beinahe ganz Italien wurde in dem Feldzuge
1799. von den Franzosen verlassen. Schon sahe
man in Wien den Horizont ganz aufgeklärt, schon
überließ man sich den stolzesten Hoffnungen, als
durch das den Russen in der Schweitz begegnete
Unglück, die Aussichten wieder getrübt wurden.
Der Schlag war freilich von höchstnachteiligen
Folgen begleitet. Doch würden diese zu verbes—
sern gewesen seyn, wenn die zwischen Karl und
Suworow entstandenen Mishelligkeiten dem
längeren Beistand der Russen kein Ziel gesetzt hät—
ten. Die Eifersucht, mit welcher schon in vori—
gen Jahren die Oestreicher die gute Sache ihres
Monarchen am Rhein und in den Niederlanden
rückgängig machten, wurde nun auch gegen die
Russen an den Tag gelegt. Als ob eigene Ehre
nicht bei der Ehre eines andern, bestehen könnte,
hat sich seit längeren Zeiten eine kleinliche Ta—
delsucht der Oestreichschen Offiziere, und durch
diese des ganzen Heeres bemächtigt. Gewohnt
bon ieder Macht mit Verachtung zu sprechen,
wird auch selbst dem Freund sein wolerworbener
Ruhm