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gepredigt, (eEs versteht sich in Uebereinstimmung der lutherischen Confession) und Magi 
agister Johann 
Kaufmann hat die erste Predigt gehalten, derselbe, der 1571 we en Flaciani 
entsetzt wurde. 8 gen Flacianismus, seines Amtes 
Nachdem am 27. Juli 1557 das Maädchenfindelhaus am Eck der Weißgerbergasse abgebrannt 
war, hat man die Waisenkinder in das Barfüsserkloster gebracht und 1560 auch das Knabenfindel⸗ 
haus in der breiten Gasse dorthin verlegt und einen Pfleger und eine Pflegerin, zwei Findelväter 
und zwei Findelmütter angestellt. 
Im Jahr 1671, demselben Jahre wo ein Zucht- und Spinnhaus für lüderliche und diebische 
Weibsbilder im Kloster eingerichtet worden, brach am 1. Oktober in dem Findelhaus an dem Zucht⸗ 
hause Feuer aus, das trotz aller angewandten Rettungsversuche das Kloster, sammt der Kirche, wie 
einen Theil des Findelhauses in Asche legte, weßhalb noch jetzt im Findelhofe das Chrondistichon zu 
lesen ist: Infe LIX orpbanotrophIl InCen PIVM. (Unglücklicher Brand des Findelhauses). 
Schon 1673 hat man an die Stelle des äbgebrannten Zuchthauses ein anderes groͤßeres aus 
Stein aufgeführt und dazu noch zwei Gaͤrtlein und die Kreutzgänge genommen. 
Die abgebrannte Kirche war in einfach gothischem Style aufgeführt, hatte ein hohes Laͤngen⸗ 
haus, worauf drei kleine Thürmchen und zwei niedere bis an den Chor reichende Anbaue, wodurch 
also drei Schiffe im Innern der Kirche entstanden, welche zwölf Altäre Und sehr viele Grabmaler 
enthielt. Mit dem Aufbau der Kirche wurde am 11. März 1682 begonnen und 1689 fand die Ein— 
weihung statt. Der Baumeister Johann Trost wählte als Grundform so ziemlich die alte Kirche 
zum Muster, allein der damals übliche Zopfstyl war auch an und in diese neue Kirche getreten, an 
derem Aeußern, wie an den Stukkaturen des Innern man die unschönen Formen dieses Styls auf 
der Stelle erkannte, wie denn der noch stehende Chor ein Zeugniß davon gibt. 
Auch das Findelhaus das schon 1493 erbaut war und wie gesagt, 1671 theilweise abbrannte, wurde 
wieder aufgebaut und in neuerer Zeit hat sich der verstorbene Dr. Campe (1821) um die Renovation der 
bis dahin ziemlich verwahrlosten Gebäude und besseren Einrichtung der Findelanstalt ein großes Ver⸗ 
dienst erworben, indem er derselben auch eine Stiftung von 2000 Gulden beifügte, aus deren Zinsen die 
Einweihung jahrlich festlich begangen werden soll und ein Stipendium errichtet ist, das einem talent⸗ 
vollen Knaben der Anstalt, der sich der Malerei, Kupferstecherei oder Bildhauerei widmen will, zuge— 
theilt wird. Auch die Kaufherrnwittwe Elisabethe Kraus hat der Findelanstalt ein Vermächtniß zu
	        
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