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dFge BGoͤttin / welche staͤts der Fluͤgel Fittig schwinget /
Und durch die gantze Welt sich unverhindert dringet /
Frau Fama / die geschwind durch alle Laͤnder eilt /
Und / wie das Feder⸗Wild / die schwangre Luft durchpfeilt /
Auch / wassie hoͤrt und siht / auf ihrem Fluͤgel⸗Wagen /
In schneller Zaten-Flucht/ pflegt b und her zu tragen /
Durch Hügel / Berg und Thal / dardurch was diese Welt
Bethan hat oder thut / der andern wird vermeldt,
Was Nordenwaͤrts geschiht / das bringt sie biß nach Suͤden /
Vom Ost zum Westen hin / ohn einiges ermuͤdͤen.
Jaz sie erschvinget sich biß zu dem Ocean//
Und rennt mit ihrer Post / durch hohe 5INeeres- Bahn;
Diie hat nun auch bißher bey uns sich lassen finden/
Lind nngeiwohnte SNähr erzehlt in Noris Gründen/
Daß unser NURENBERG? der Teutschen Stätte Kron/
Erfüllt ward durch und durch“/.mit einem Krieges-Ton.
Nicht kam uns nur die Post / die Fama laß uns wissen/
Es seyen hin und her/ die wider uns beschliessen/
IGQas nicht zum Frieden dient/ was lauter Krieges-Noth /
Wäg unsrer freien Statt / den Tod der Freiheit droßtz
IBir musten ferner auch die Fama sagen hören/
Es würde sich nun bald mit uns zum Wechsel kehren /
Dieweil man allerdings verfasset einen Raht /
Der bald wurd offentlich sich weisen in der Taht,
Frau Fama! was sol das ? was wollen diese Sachen?
ICie magsiu/ Schwäßerin! so tolle Reden machen? |
Was Krieg? was Krieges⸗Rath? was Feind zu dieser Zeit?
Wie? was? wem? hat gethan das NURENBERG zu Leid,
So sprachen ihrer viel / wo diese Red erschollen/
Und Haben billich nicht der Fama glauben wolle,
Dann / wem ist nicht beiwust / wie Fama sonst gesinnt/
Die sich oft übereilt / und falsche 5Nähr verfündt?
Sie höret oft nicht recht/ kömmt doch mit vollem Rasen?
Lind untersichet sich begierig auszublasen / I |
Was niemals Grund gehabt / als haͤtt es faͤsten Grund /
Und machet / weit und breit / fuͤr Warheit / Luͤgen kund.
Wie manche schoͤne Statt / wie mancher Held im Kriegen
Mauͤst jetzund in dem Staub und in der Erden liegen /
Wann Fama / die vorhin dergleichen ausgebreit /
Nie keine Lägen- Mähr hätt in die Welt gefireut,
Doch 7 weil man nie'zu viel / noch sol zu wenig trauen,
Vielmehr in allem Thun Klugmühtig um sich schauen/
Juf daß man nicht zu kühn / auch nicht zu forchtsam sey /
€ UT lage dann Hernach mit o „Neu is
ES sey zu lang gewart / und / leider? schon geschehen/ /
SNan hätte sollen mehr und cher sich verschen?
MNan solte Fama Stimm /die Himmlisch wird geacht /
Unid aks ein GOttes-Bott/ nicht haben at8gelacht.
Wordurch ward jenesmals die (⸗) Griechẽn⸗Statt verlohren /
Da Castor und zugleich der Pollux sind gebohren /
Als / weil man / bey der Straff / hat keines Wegs gewollt/
Daß jemand /ob ein Feind vorhanden / melden solt
Als