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im Jahre 1917 nach Nürnberg gebrachte Menge von Eiern, nämlich rund 22000000 Stück,
nicht ganz die Hälfte des Bevölkerungsbedarfes eines Friedensjiahres in der Höhe von rund
46 000 000 Stück erreichte.
Käse wurde von der V.E.G. auf dem bewährten Wege der Rationierung durch
34 Großhandels- und 1000 Kleinhandelsgeschäfte dem Verbrauch zugeführt. Die hierher
gelangten 40000 3tr. umfaßten, folgende Sorten: Limburger-Käse, Mager-Rundkäse (Bayer.
Emmentaler), Rundkäse mit s/ Fettgehalt (Bayer. Emmentaler), Vollfett-Rundkäse (Bayer.
Emmentaler), Echten Schweizerküse und Quark. Mit Quark befaßte sich die V.E.G. seit
Juli nicht mehr, weil dieses Erzeugnis als zur Milchversorgung gehörend betrachtet und
daher auch dieser angegliedert wurde. Der Verkehr mit dem Artikel Käse ist sehr schwierig.
Die Sorge der V.E.G., die hiesige Bevölkerung nicht nur stets in genügendem Maße,
sondern auch jederzeit in möglichst zufriedenstellender Qualität zu bedienen, gestalten die
Beziehungen der Gesellschaft zu den Lieferanten nicht immer zu den angenehmsten.
Erfreulicherweise hatte sie bei ihren Bestrebungen zur Wahrung der Interessen von
Handel und Bevölkerung die Unterstützung der Bayerischen Fettstelle, was ganz besonders
durch die Errichtung eines der Verwaltung der V.E. G. unterstellte Gammellagers
in die Erscheinung trat.
Seit der zu Anfang des Jahres 1917 erfolgten Kommunalisierung des Fischhandels
lag der V.E.G. die Verteilung der von den Kriegsfisch-Gesellschaften zugewiesenen frischen
Seefische, Marinaden und Räucherwaren ob. Die Zuweisungen litten unter
großer Unsicherheit und Unregelmäßigkeit, hatten auch den Fehler, den Forderungen der
hiesigen Bevölkerung zu wenig Rechnung zu tragen. Andererseits bildeten unstreitig
Gewöhnung und Geschmacksrichtung der Bevölkerung Hindernisse für eine Ausdehnung des
Verbrauchs. Immerhin erreichte der Umsatz in den Erzeugnissen der Seefischerei die Wert—
summe von 1154565 M. Um dem Verkehr mit dem hiesigen Spezialhandel eine festere
Grundlage zu geben, wurde die Vereinbarung getroffen, daß der Volksernährungsgesellschaft
—
städt. Verkauf Seefische, namentlich Heringe, zugewiesen wurden, während die hiesigen
Geschäftsleute ungenügend oder gar nicht bedacht werden konnten, so hatte das seinen Grund
in dem geringen Umfang der Zufuhren. Von der Baherischen Lebensmittelstelle empfing die
V.E.G. außer einer der Nachfrage bei weitem nicht genügenden Menge von Salzheringen
und außer einigen Sendungen Spezialitäten, große Posten Klipp- und Stockfische, die die
Gesellschaft trotz äußerster Anstrengungen nicht am Platze abzusetzen vermochte und deshalb
zum großen Teil nach auswärts abstoßen mußte, wobei bedeutende Verluste entstanden.
Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen, Wohltätigkeit
Eine wichtige und mühevolle Tätigkeit entfaltete die Fischabteilung in der Versorgung
mit frischen Süßwasserfischen. Sie hatte die Abfischung der dem Kommunalverband
Nürnberg von der Bahyerischen Lebensmittelstelle zugewiesenen Teiche zu überwachen,
Verträge über Winterung abzuschließen, die Versendung aus dem Teichgebiet hierher zu
veranlassen und schließlich den Verkauf zu regeln. Mit dem Verschleiß wurde der städt.
Fischverkauf in der alten Fleischbank betraut. Der Umsatz an Süßwasserfischen betrug rund
334 Ztr. im Werte von 56600 M.
Unter dem Namen städtischer Verkauf unterhält die V.E.G. einen Klein—
handelsbetrieb, der sich auf 5 Läden erstreckt und, geleitet von einem eigenen Geschäftsführer,
22 Personen in seinen Diensten hat. Folgendes sind die Aufgaben des städtischen Verkaufs:
Abgabe von nichtrationierten Waren an die allgemeine Bevölkerung, sei es im freien Verkehr,
sei es unter Kontrolle an Hand des Lebensmittelbuches, Abgabe der diesen zustehenden
Kopfmengen an Militärurlauber, Zivilpersonen mit vorübergehendem Aufenthalt, an Binnen-