Inhaltsverzeichnis: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 77 
Was meinem Herren Ihr gethan, 
Das nehm' ich auf das Beste an. 
Janiculus, ihr Vater, umfängt sie und spricht: 
Herzliebe Tochter, grüß' dich Gott! 
Jetzt bist erstanden du vom Tod 
Zu einem neuen, bessern Leben, 
Weil dir dein Herr zurückgegeben 
Sich selbst und darzu deine Kinder; 
Nun magst du schlafen desto linder. 
Die junge Tochter spricht zum Bruder: 
Ei, soll das unsre Mutter sein? 
Der junge Sohn spricht: 
Ja, allerliebste Schwester mein. 
Als ich sie noch sah in schlechtem Gewand, 
Ich Liebe schon zu ihr empfand. 
Die Tochter umfängt die Mutter und spricht: 
Ach, herzeliebe Mutter mein, 
Nun bin und bleib' ich allzeit dein. 
Der Sohn umfängt sie, Griselda spricht: 
Herzlieber Sohn, nun grüß' dich Gott! 
Ich meinte längst, du wärest todt. 
Lob wollen wir dem Herrgott spenden, 
Der alles kann zum Besten wenden. 
Der Markgraf spricht: 
Ich bitt', verzeih' mir jedermann; 
Die Ding' hab' ich darum gethan, 
Daß unsre Tochter lernen soll, 
Wie einem Mann man halte wohl 
Gehorsam, Unterthänigkeit 
Und guten Willen allezeit; 
Daß unser Sohn, wenn er thu' alten, 
Verstehe, ein Gemahl zu halten, 
Verständig es erproben thu' 
Und darnach mit ihr leb' in Ruh'.
	        
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