Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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3) gab der Orden alle Ansprüche an die St. Jacobs— 
kirche aaff. 
Es thut nach so vielfachen Reibungen und Streitigkeiten 
wohl, so bemerkt Lösch in seiner Geschichte und Beschreibung 
der St. Jacobskirche (Nürnberg, 1825) in jenem Vergleich 
die Versicherung ausgedrückt zu finden: 
„Hierauf nun wollen auch beide Theile im übrigen guter, 
friedlicher Nachbarschaft und Einigkeit sich jederzeit 
befleißigen, kein Theil dem andern an seinem Exercitio 
kéligionis hindernus thun, und dem obgedachten heil— 
samen Friedensschluß in Geist- und Weltlichen Sachen 
gemäßlich erweisen, auch beiderseits Burgere und Un— 
terthanen daher ebenmäßig anhalten.“ 
Von so manchem Sehenswürdigen, welches die Kirche 
enthält, erwähnen wir hier nur den schönen Hochaltar, der 
unter den Kunstschätzen ähnlicher Art, an welchen Nürnberg 
so reich ist, eine der ersten Stellen einnimmt. 
Unansehnlich. von außen und bescheiden steht die St. 
Jacobskirche neben der gewaltigen Kuppel der nicht vollen— 
deten Kirche des deutschen Hauses. Schon im Jahre 1721 
trug man sich mit dem Gedanken eine größere katholische 
Kirche zu bauen, und im Jahre 1784 wurde ein solcher Bau 
wirklich begonnen, zweimal durde derselbe abgebrochen und 
der Plan geändert, bei Beginn der Kriegsjahre, wo bereits 
schon eine bedeutende Summe verwendet gewesen ist, erkal— 
tete der Eifer, unter den völligen Umänderungen, welche das 
Gesammtvaterland erfuhr, gerieth er ganz ins Stocken, und 
jetzt schaut trostlose Oede aus den leeren Maueröffnungen 
her aus Noch im Jahr 1804 ist die Kuppel mit Kupfer gedeckt, 
und daͤs von Johann Klotz verfertigte Kreuz aufgerichtet 
worden. Der Bau hatte bis dahin 380,000 fl. gekostet. 
Die Kirche zu St. Marien, gewöhnlich Frauenkirche 
genannt, verdankt ihre Errichtung Kaiser Karl IV. und fällt 
dieselbe in jene Zeit, in der die Juden ihre Häuser am 
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