Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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sehr vergnügungssüchtige zu bezeichnen pflegt. Doch ist zu 
bedenken, daß damals jene Vergnügungen nicht zu allen 
Zeiten, und sehr oft nur mit großer Vorsicht gegen von 
Außen drohende Gefahren genossen werden konnten, daß der 
Bürger, wenn er mit unerschüttertem Muthe seine Stadt 
gegen den Feind vertheidigt hatte, nach erkämpftem Frieden sich 
wohl zu Lust und Freude berechtigt glaubte. War jene Lust, 
wie es der Geist, die Bildung jener Zeiten mit sich brachte, 
auch oft wild und roh, so werden wir doch immerhin den 
schon aufgehobenen Stein wieder fallen lassen, wenn wir der 
Vergangenheit gerecht mit unparteiischem Blicke die Gegen— 
wart ins Auge fassen. Nicht minder aber wollen wir dieser 
gerecht bleiben, und über ihren Mängeln etwa die der Ver— 
gangenheit vergessen oder nur einseitig wenigstens die Vor— 
züge einer allerdings an sich großen und gewaltigen Zeit 
allein hervorheben. Denn wahr ist es, und Niemand 
wird dies läugnen wollen, unsere Zeit ist von jener 
in Gesittung und allgemeiner Bildung durch eine weite 
Kluft geschieden, indessen andererseits freilich auch der Dich— 
ter recht hat, wenn er sagt, die rohen Kraftbrühen der Na— 
tur sind Ihro Gnaden feinem Makronenmagen noch zu hart, 
er muß sie in der höllischen Pestilenzküche der Belletristen 
erst künstlich aufkochen lassen. Wie oft hört man die gute 
alte Zeit rühmen, sie wieder herbeirufen, ohne daß man diese 
gute alte Zeit mehr als vom bloßen Hörensagen kennt; wie 
schnell ist man bereit, uns unsere Vorfahren als Muster der 
Enthaltsamkeit, Ehrbarkeit und guten Sitte vorzustellen, und 
darin allein den Grund aller ihrer Kraft und Größe zu suchen. 
Wir kennen bereits ihre Vorliebe zum Trunke, ihrer Virtuosi— 
tät darin ist schon Erwähnung geschehen, folgende Ver— 
ordnung aus dem Jahre 1480 lehrt uns auch noch eine an— 
dere Seite kennen: 
„Nachdem an einen Erbarn Rate statlich und glaublich 
gelangt hat, das bey tag und nacht, Inn und außerhalb der 
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