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unter den verschiedensten Formen auf, als ein Schloß, ein
Schiff, eine Windmühle, ein Drache, ein Elephant mit einem
Thurm voll Krieger, ein Teufel, der die bösen Weiber fraß,
ein Backofen, worin Narren gebacken wurden, eine Kanone,
woraus man böse Weiber schoß, ein Glücksrad, welches
lauter Narren herumdrehte, u. s. f
Es läßt sich wohl denken, daß diese Aufzüge nicht immer
ohne Unruhe und Muthwillen verlaufen sein mögen, und einmal
kam es sogar zu einem kleinen Kriege in der Stadt selbst.
Es stand nämlich nur denen, welche vom Rathe die
Erlaubniß erhalten,, und den Metzgern ihr Recht abgekauft
hatten, die Freiheit zu, an Fastnacht vermummt zu erscheinen,
und es mögen wohl die übrigen jungen Leute mit Neid auf
dieses Vorrecht der Vornehmen hingeblickt haben. Im Jahr
1507 nun verabredete sich eine Anzahl junger, reicher Kauf—
leute, worunter sich auch viele Ausländer befanden, auf eigne
Faust einen Schembart auszurichten. Der türkische Kaiser,
prächtig gekleidet, bildete den Mittelpunkt dieses Zuges, ihm
folgten sechzig Türken mit Gold und Seide angethan, den
Schluß bildeten einige Pferde, welche kostbare Truhen tru⸗
gen, mit Ringen, goldnen Kleinodien, Perlen und Edelsteinen,
mehrere tausend Gulden an Werth, angefüllt. Die Theil—
nehmer versammelten sich vor der Stadt, zogen zum Spitt⸗
—VVD Rathhaus, woselbst,
wie es heißt, der Rath eine ganze Stunde mit Fleiß ver—
harret, um ihren Aufzug zu beschauen. Es ist also derselbe
jedenfalls mit Bewilligung des Rathes ausgeführt worden.
Der Zug hielt vor dem Rathhause, die Kleinodien wurden
auf langen mit Sammt und Seide bedeckten Tafeln zur
Schau ausgelegt, und von dem Sultan dem Rathe zum
Geschenke gemacht.
Die stolzen Patriziersöhne sahen mit Neid auf diesen
g!änzenden Aufzug der reichen, jungen Kaufleute, der durch
Pracht und Aufwand den ihrigen zu verdunkeln drohte, und
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