Objekt: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Sehr rätselhaft ist das „Schwarzwerden“ des Krens, das 
angeblich schon seit 50 Jahren vorkommt. Man erkennt die Krankheit 
sofort an einem Querschnitt des dicken, verkäuflichen Teiles oder des daran 
befindlichen dünnen, dafür aber gewöhnlich viel längeren Stückes der 
Wurzel. Ist nämlich der Querschnitt nicht schön weiß, sondern bemerkt 
man unter der Rinde einen gelbbraunen oder sogar tiefbraunen Ring, so 
hat man es mit einem schwarz gewordenen Krenstengel zu thun, der einen 
sehr gedrückten Handelswert besitzt und abgesehen von seiner ungeeigneten 
Farbe auch gewöhnlich mehr verholzt ist als die normal ausgebildet 
Meerrettigwurzel. Aber auch schon während der Vegetationszeit kann man 
beobachten, ob die Pflanzen von dieser Krankheit befallen werden oder 
nicht. Nach Jakobi stirbt nämlich etwa die Hälfte aller äußeren Blätter 
plötzlich ab und nur die inneren bleiben grün. Bereits vor Jakobi soll 
man den Eintritt des Schwarzwerdens beim Durchschneiden der Wurzel 
konstatieren können. Die Ernte wird durch gedachte Krankheit geschmälert, 
indem die Krenstengel schwächer bleiben und hie und da nur den halben 
vom normalen Ertrag abwerfen. Bisweilen gibt es jedoch auch große 
schwarze Wurzeln. Letztere treiben in der Regel während des ganzen 
Sommers am Fechser eine Unmasse von Faserwurzeln, die sich kaum 
beseitigen lassen. 
Gegenwärtig ist man noch nicht einmal darüber unterrichtet, ob man 
es bei dem Schwarzwerden mit einer Pilzkrankheit oder mit einem durch 
ungünstige Boden-, Kultur- und Witterungsverhältnisse allein veranlaßten 
anormal verlaufenden physiologischen Vorgang in der Wurzel zu thun 
hat. Die Meerrettigzüchter wissen zwar eine große Zahl von Umständen, 
unter denen diese Krankheit auftritt, anzugeben; letztere lassen sich aber sehr 
schwer unter einheitliche Gesichtspunkte bringen, und alle bis jetzt von den 
Praktikern angestellten Versuche haben noch nicht im geringsten eine Be— 
kämpfungsmethode zu Tage gefördert, die auch nur einigermaßen brauchbar 
wäre. Tritt in irgend einem Feld das Schwarzwerden des Meerrettigs 
nach längerem oder kürzerem Anbau desselben umfassender auf, so bleibt 
nichts anderes übrig, als die Kultur gedachter Pflanze dort einzustellen 
und andere Äücker oder eventuell Wiesen hiezu heranzuziehen. So viel aber 
dürfte sicher sein, daß alle ungünstigen Wachstumsfaktoren beschleunigend 
auf das Auftreten und die Ausbreitung der erwähnten Krankheit hinwirken. 
Demnach sind Lagen mit zu viel oder zu wenig Wasser, mit entmischten 
Nährstoffen, mit sehr einseitiger Düngung, 3. B. Fäkalien bei größerer 
Trockenheit, mit langiährigem Anbau von Meerrettig mehr zum Schwarz⸗ 
werden desselben geneigt als solche mit normalen Verhältnissen. Ist ein 
Feld disponiert, schwarzen Kren hervorzubringen, so ließ sich dieser Mangel 
durch keine der bisher angewendeten Maßnahmen beseitigen, und umgekehrt 
konnte in gewissen Äckern jahrzehntelang ununterbrochen Meerrettig auter
	        
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