Volltext: Schwabenspiegel – Nürnberg, STN, Cent. IV, 93

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der Schüler fein Bündel hervor, Leiteigt das Pferd und 
veitet Davon. 
Der Bauer bemerkt fehr bald, daß auch er betrogen fel; 
doch er Ihämt fich deffen und jagt der Frau nach jeiner 
Heimkehr, er habe dem Schüler auch das Pferd gegeben, 
damit er defto fhneller inz Paradies käme. Dies rührt die 
Bäuerin: fie pricht: 
Xa, du mein herzenlieber Mann, 
Erft vermert’ ich dein treues Herz, 
Xcf) jag’ dir das in keinem Scherz. 
Wollt’ Gott, daß du auch ftürbeft morgen, 
Daß du nur fäheft unverborgen, 
Wie N dir au Y geleicher Weil 
Nachfdhicken wollt” inS Paradeis. 
Nichts ich fo weit zu Hinterjt hätt’, 
Das e Dir wit zufchicfen thät’: 
Geld, Meider, Kälber, Gänf und Säw’, 
Daß du erkenneft u mein’ Treu’, 
Die ich dir hinten und vorne trag’. 
Durch die Schwaßhaftigkeit der Frau wird der ganze 
Borfall im Dorfe bekannt und von allen belacht. Den 
Bauer verdrießt dies zuerft, dann aber tröftet er fih mit 
dem Gedanken, daß gegenfeitige Nachlicht die Haupfbedinaung 
des ehelichen Friedens je. 
Bu den Fahrenden gehört auch Zill Sufenfpiegel, der 
König der Schelme, 
Der fihH mander Schalkpeit fliß 
Und viel feltjamer Zoten riß, 
Durch feine abgeriebene Stüc’, 
Dit unverjhämte Bubenftüc”, 
Damit er dem die Leut’ befchwert, 
Daß man fein’3 Scherz nit mehr begehrt; 
Deshalb nicht mehr Be guten Plaß; 
Wo er hin kam mit jeinem Schwaß, 
hm mwurd’n verbot’n etliche Flecke. 
Der Bifjchof freilich, der ihın in unfres Dichters Schwank 
Eulenfpiegel3Z Disputation mit einem Bifchof 
über daz Brillenmadhen begegnet, vermag ihm feine 
Anerkennung nicht vorzuenthalten. 
in Hang Sachs. 
Sun io. ne 
Nürnberg
	        
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