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wird bemerkt, dass die Baumwollspinnerei in Verbindung mit der mecha-
nischen Weberei sehr bedeutende Fortschritte gemacht habe. Mehr noch
“ritt dieses aus einer Zusammenstellung des Jahres 1861 vor Augen, aus wel-
cher hervorgeht, dass in Bayern in diesem Jahre schon 33 Spinnereien mit
336,825 Feinspindeln und in den Baumwollwebereien bereits 5365 mecha-
nische Webstühle, etwa der vierte Teil der damals im ganzen Zollverein
vorhandenen, im Betrieb standen.
Als höchst erfreulich und zufriedenstellend muss der augenblickliche
Stand der Baumwoll-Industrie in Bayern erklärt werden. — Zum Vergleich
Jiene folgende "Tabelle, welche die Angaben über die in Bayern und im
Deutschen Reiche 1875 vorhandenen mechanischen Hilfsmittel, Betriebe und
Betriebskräfte enthält, soweit sie sich beziehen auf die
Gespinnste und Gewebe aus Baumwolle,
Handmulefeinspindeln
Selfaktorfeinspindeln .
Waterspindeln . . +
Zwirnspindeln! m kn
Summe der Spindeln
In Prozenten .
Handwebstühle . . .
Kraftstühle . . . +
Jacauardstühle . . .
3umme der Webstühle
In Prozenten .
Zahl der Grossbetriebe
Zahl der Kleinbetriebe .
Summe der Betriebe
In Prozenten . .
Wasserpferdestärken .
Dampfpferdestärken . . .
Summe der Pferdestärken -
In Prozenten
Bayern
Deutsches Reich
32 906
744 222
58 068
22 630
357 826
78)
327 186
3 245 154
514 859
178 1837
1265 336
L00
148
L0 925
1.387
12 460
13
7 402
73 802
11 628
92 832
(00
145
12 207
12 352
19
1 586
38 212
39 798
100
8 083
10813 /
L8 896
21
28 455
61 031
39 486
100
Da nun Bayern 5,285,000 und das Deutsche Reich 45,234,000 Ein-
wohner besitzt, die Bevölkerung Bayerns also 11 Prozent von der Gesamt-
bevölkerung des Deutschen Reiches ausmacht, so folgt daraus, dass der die
Spinnerei und Weberei umfassende Teil der Baumwoll-Industrie in Bayern
jetzt über dem durch die Bevölkerungszahl bestimmten Mittel also im
Deutschen Reiche auf einer hohen Entwickelungsstufe sich befindet. Dies
ist übrigens hereits früher anerkannt: so auf der Wiener Weltausstellung