Volltext: Johann Tobias Kiessling und einige seiner Freunde nach ihrem Leben und Wirken

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verfammleten Verwandten, dem SFleifche nach, anfangs ftußten, 
als unfer feliger Tobias von nichts mehr wiffen wollte als 
vom Herrn, fo wirkte doch gar bald das fromme, HKebevolle 
Beifpiel, das zur rechten Stunde tief eindringende Wort, und 
vor allem das flile, nur Gott bekannte Sebet fo mächtig auf 
Alle, die zum Haufe unfers lieben Tobias gehörten, daß 
faft Allen nach der NMeihe eine Stunde des Aufmerkens und der 
innigen Sheilnahme an diefem feligen Leben Fam. 
Dem Sofeph räumte, eilf Sterne, und Sonne und 
Mond, bedeutend die eilf Brüder und Vater und Mutter, neig= 
ten fich vor ihm: vor unferm lieben Tobias (man Kann e&$ 
ja wohl nun fagen, denn er ift todt, und Sonne, Mond und 
Sterne, die Hier gemeint find, glänzen auch meift nicht mehr 
in der fihtbaren Welt) beugten fih auch noch Sonne und 
Mond und die meiften der hier gemeinten Sterne. 
Befonders die liebe felige Mutter fand noch auf Erden 
in und durch ihren Sohn, Ddiefen ganz befonders geliebten To- 
bias, jenen vollen inneren Frieden, welchen fie längft gefucht 
hatte. Und unter allen Sefchwiftern fand ihn wohl zuerff die 
liebe, theure Schwefter Felicitas, die längft fhon als Himz 
melsjungfrau beim Herrn daheim ift, Sieber Lefer! ich wollte, 
wir hätten Zeit und Naum, den fchriftlichen Nachlaß Diefer fez 
ligen Himmelsjungfrau mit einander zu lefen und zu betrach= 
ten. m Himmel (Sott gebe, daß wir da’ hinauf Kommen!) 
erfahren wir aber noch viel mehr von ihr, oder eigentlich von 
Shm, dem Herrn, der in ihr lebte, als der fehriftliche Nach= 
{aß und alle mündlide Erzählungen der Hinterbliebenen von 
ihr ausfagen. 
Befonders war die felige liebe Felicitas nach allen ih= 
ren Kräften bemüht, junge Seelen für den Herrn und feinen 
Sefalbten zu ween und zu erziehen, und auf diefe MWeife hat 
diefe Jungfrau mehr Kinder für das eigentlidhe Leben geboren, 
als manche fruchtbare Mutter für das fheinbare Leben diefer 
Sinnenwelt. € war der Unterricht, der belehrende Umgang 
mit junaen Mädchen, welche fie und ihre Feine Pathe befuch=
	        
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