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erweift Dem, der aus dem Himmel Fam, um Sünder zu füz
chen, gar einen großen Gefallen, wenn man mit nach feinem
Eigenthum fucht, und dem Herrn vermögen Sie ja fo nichts
abzufchlagen. “
„Noch etwas. — Ich habe die Erlaubniß, im Dringen
der Liebe Sefu Chrifti, viel von Ihnen zu bitten. Möchten
Sie fich denn nicht um jenen Segen bewerben, der Denen ver
heißen ift, welche behülflich find, daß Brüder wiederum eins
werden? Die Friedfertigen, auch die, fo dazu rathen, find von
Dem, der uns wieder Frieden mit Gott verfchafft hat, felig ges
priefen. Was alfo zu thun? Ich trete mit meiner Bitte hervor:
möchten Sie denn nicht auch ein Wörtchen dazu fagen, daß
in Fürth bei unferm Freunde das Band der Eintracht mit
Herzn W. wieder Hergeftellt werdet ES if doch hart, immer fo
zu fchreiben, als wären wir auf der Erde funfzig Generationen
weit von einander entfernt, und als Hätten wir die Hoffnung
aufgegeben, in dem Himmel einander wieder zu fehen. Wie
Viele werden wir dort, welche hier am Salgen geftorben find,
herzlich gern als Brüder umarmen. Ih habe bisher an mich
halten müffen, ein Wort zu der gedachten Abficht zu fagen.
Sch machte einen Heinen Verfuch, ich erhielt aber Feine Antz
wort; ich fehe alfo diefes an, als ob ich Feinen Beruf Hätte,
und ohne Beruf — —. Diefen aber erhalten Sie jebt, mein
Bruder! im Namen Deß, der in feiner erften Lebensnacht fo
laut Frieden verfündigen ließ. Handeln Sie aber hierin ja
nicht nach Ihrer nur allzugroßen Sefälligkeit gegen mich; thun
Sie, wozu der Herr Sie willig macht. Fahren Sie vor allem
fort mich zu lieben, und glauben, daß ich für ewig bin u. f. w.“
War denn unfer feliger Tobias felbft gegen geiftig Weitz
entfernte. und Andersgefinnte, gegen arme, in Sünden Befanz
gene, ja gegen Ubgewichene mild und freundlich, wie vielmehr
war er geduldig und liebevoll gegen. alle die noch mit tau-
fend Schwächen behafteten Menfchen, bei denen dennoch ein Anz
fang Des rechten Glaubens und inneren Chriftenlebens gemacht
fchien. Die Seduld.und Liebe, die er mit Soldhen. getragen,