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Eoftete viel Befinnens, ehe unfer Kieber Alter fich einen neuen Rock
Eauftes Fam aber Einer, der ihn. nöthiger zu brauchen fchien als
er, fo war er gar bereit, auch den neugeFauften hinzugeben. Er
felbft war gern mit der aUlereinfachften Speife und einem Slas
Waffer zufrieden, während er dem armen Kranken oder dem
anftrengend arbeitenden Freund Wein und auserlefene nNahrs
hafte Syeifen felbft zutrug oder zutragen ließ. Für fich felbft
fah er jeden Kreuzer an und ging, wie wir oben fahen, lieber
in Hige und Fvofk zu FIuße, als daß er ohne Noth Fuhrlohn
ausgegeben hättez bat ihn aber Einer um Seld oder um ein
Darlehn, nun, der ging niemals unbefriedigt hinaus, und das
bei traf e8 freilich auch oft, wie wir in einem fpätern Abs
fchnitt fehen werden, daß ein vor Menfchenaugen Unwürdiger
etwas bekam.
Ueber feine Sparfamfkeit mit Zeit, mit Teiblicher Erquidung
und auch mit Geld, wollen wir hier ebenfalls einen, großentheil®
aus Defterreich, von meinem lieben Trautenberger herfom:
menden Bericht über unfern Kießling lefen.
„In Beziehung auf feine eigene Perfon war der liebe Alte
Kußerft fparfamı und genau. Eine feiner Hauptregeln war, die
er zwar nicht ausfprach, aber genau befolgte: nicht für fich,
fondern für Andere zu Leben, für fich felbfit möglichft wenig zu
gebrauchen, um Andern mehr mittheilen zu Fönnen. So mag
e8 dann oft gefchehen fein, daß er im Wirthshaus deffelben Dorz
fe8, wo er zum Bau der Kirche oder für arme Nothleidende
eben die reichften Saben beigetragen, und wo er, wie das in
Defterreich in vielen Gemeinden der Fall war, für gar manches
Kind das Schulgeld bezahlt hatte, zum Mittag nur ein Slas
Milch oder ein weiches Ei mit etwas Brod und Salz genoß3
Fröhlich und dankbar gegen Sott, deffen Feinfter Gabe wir Mens
fchen eigentlich nicht werth find. War er dann bei wohlhabenden
Freunden auf Befuch, fo fah er e& fehr ungern, wenn etwas
an der täglichen Koft verändert wurde. Meine Licben, fagte
er dann, das Hätte nicht fein follen, dies da iff überflüffig, und
damit hätte ein Kranker oder Dürftiger Fönnen erquict werden.
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