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Im Auge rückwärts führet
Den Schnitt genau und scharf,
Dafs nichts verdorrt und schwieret
Noch einwärts wachsen darf. *
Man kann die Zweig’ schon langen
Denk’t euch zur sichern Prob’;
Wenn Thaler droben hangen,
Liefs‘t ihr wohl einen droh>
Auf einer Hopfenleiter
Erreicht man 20 Fufs;
Nur selten ist's, dafs weiter
Man etwas kürzen mufs.
Geht, stutzt die kranken Bäume;
Ritzt ihre Rinde auf.**)
Lafst ihnen alle Keime
Im yanzen Sommerslauf.
Sonst müfsten sie ersticken
Und treiben all zu stark,
Um wieder zu mifsglücken
Beim nächsten Frost im Mark
In gar zu fetter Erde,
Wie auf zu feuchtem Land’ -
Bekommt kein Obstbaum Härte
Noch frohen Fortbestand
Was allzu schnell entstehet,
Nimmt auch ein schnelles End
Der Sommer bald vergehet:;
Drum pelzet fein behend'
Was nach Johanni treibet
Wird selten reif genug,
Wer will, dafs ihm was bleibet,
Sei hurtig, fleifsig, klug.
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Begiefst beim Reif‘ die Kronen
Mit Braus’ und Krückenspritz‘.
Früh auf, ihr Lösch-Personen!
Eh’ kommt die Sonnenhitz’
*) Die HH. Pfarrer und Lehrer werden ersucht, die Strophen
3—7 den Schülern an einigen frostkranken Zweigen praktisch zu
erklären.
**) d. h. lasset ihnen zur Ader -- im Mai, Juni und bis Mitte
Juli; später nicht mehr! Steinobst braucht es nicht.