Objekt: Die neue Zeit

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Er ging leise vor sich hinpfeifend die Garten— 
wege in dem kleinen, — wie er ihn innerlich schalt 
— philiströsen Gärtchen auf und ab. Das war 
gar nicht so einfach, wie er sich's gedacht: den Weg 
zu gehen, den er sich vorgenommen. 
Anne hatte ganz recht, er scheute sich etwas 
vor dem Vater. Die nächste Zukunft war ja ganz 
klar. Heute abend würde er Antonie hier sprechen; 
er war sich Feldmanns Zusicherung so gewiß wie 
Antonies Ja. Schwerer würde schon sein, Feld⸗ 
mann die Vorteile eines Zweiggeschäfts in London 
als eine Notwendigkeit klarzumachen. Schwerer 
noch, dem eigenen Vater begreiflich zu machen, daß 
ihm, Christoph Rottmann, das Gedeihen des eigenen 
Geschäfts höher stand als alle Heimatsliebe und 
deren Betätigung. 
Das eigene Geschäft! Natürlich die Firma 
„Feldmann Sohn“ würde seine Firma werden. Mit 
Antonie erwarb er sich das Recht zu dieser Hoffnung. 
Feldmann war alt! Und Konrad? — 
Verächtlich zuckte Christoph die Schultern. Wie 
wenig von dessen Zukunft zu erwarten war, das 
wußte nicht er allein. Der alte Feldmann schien 
selbst jede Hoffnung aufgegeben zu haben. Während 
Christoph noch in Hamburg den Geschäften gelebt, 
hatte Konrad plötzlich eine eigentümliche Scheu vor 
der Heimat ergriffen und er hatte sich brieflich vom 
Vater die Erlaubnis erbeten, noch für ein halbes 
Jahr nach Paris reisen zu dürfen. Christoph wußte, 
das würde den Schwachen völlig niederbrechen. 
Mit Konrad rechnete Christoph Rottmann nicht mehr. 
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