Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
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Daß ihr vor's Höllengericht sollt kommen! 
Straflos verbleiben wol die Frommen, 
Den Bösen wird ihr Lohn gegeben, 
Sobald erforscht eines jeden Leben. 
Nun, Charon, laß mit unserm Schiffe 
Uns wieder fahren in die Tiefe; 
Fahr' hin zum irdischen Gestad', 
Mich dünkt, der Abend ist genaht. 
(Die Seelen gehen alle durch die Thür hinaus, Charon und Mercurius 
fahren ab.) 
Der Herold kommt und beschließt: 
Also habt ihr hier kurz vernommen, 
Wie die acht Seelen hinübergekommen 
Und abgeschieden von der Erden, 
Und wie die sieben voll Beschwerden. 
Bei diesen sieben ein Mensch gedenke, 
Daß er sich nicht zu tief versenke 
In das Vergängliche auf Erden, 
Davon die Seele hat Beschwerden; 
Denn bloß und nackend muß er fort, 
Macht, Gut und Ehre lassen dort, 
So wie die sieben kamen her. 
Darum das Allerbeste wär', 
Wir thäten, wie Menippus that, 
Der wenig Lüst' auf Erden hatt', 
Allein der Tugend war beflissen 
Und sicher hat ein gut Gewissen 
Nach seinem Tod in jenem Leben. 
Er soll euch hier ein Beispiel geben! 
Am besten jeder also thut. 
Ade, Gott halt' euch all' in Hut! 
Daß daraus allen Gutes wachs', 
Wünscht uns mit guter Nacht Hans Sachs. 
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