Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 249
Der Arzt greift hinein und spricht:
So haltet still nur und seid keck.
Schaut an, es wehrt sich gar der Geck.
(Er zieht ihn heraus.)
Der Knecht spricht:
Schau an, wie hängt der Narr den Kopf!
Der Arzt spricht:
Es ist der allerfaulste Tropf,
Hat dich gemachet ganz unmäßig
Faul, werklos, träge und nachlässig,
Ganz schläfrig, unnütz und langweilig,
Verdrießlich ganz und hängemäulig;
Hätt' ich ihn nicht geschnitten ab,
Er brächt' dich an den Bettelstab.
Mein guter Mann, nun sage mir,
Fühlst keinen Narr'n du mehr in dir?
Der Kranke begreift sich und spricht:
Ich spüre nichts im Augenblick,
Doch ist mein Bauch noch groß und dick;
Was das besagt, ist mir verborgen.
Der Arzt befühlt den Bauch und spricht:
Sei guter Ding' und laß mich sorgen,
In dir steckt noch das Narrennest.
Sei keck und halte dich recht fest:
Du mußt noch ein Gewalke leiden,
Ich will das Nest dir auch ausschneiden.
Der Kranke spricht:
O langet her mir Rebensaft,
Entschwunden ist mir alle Kraft,
Ich sitze da in kaltem Schweiß,
Mich gar nicht mehr zu halten weiß;
O laßt mir Ruhe mit dem Nest.
Der Knecht spricht:
Dies, lieber Freund, du nicht verstehst: