Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

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Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
Wo ich doch bin so fromm wie er? 
Weh, wenn was andres saget wer! 
Gangel Dötsch spricht: 
Es ist der andre, wie ich meine, 
So fromm im Grunde wie der eine. 
Gar rechte Gesellen seid ihr zwei. 
Steffel Löll spricht: 
Mein Gangel, du stehst schön uns bei! 
Doch Frömmigkeit — hast du's vergessen? 
Gangel Dötsch spricht: 
Willst du mir Unehr' gar zumessen? 
Du hast vielleicht die Eisenschien' 
Von deinem Wagen in dem Sinn; 
Hab' ich sie dir nicht zahlen müssen? 
Wozu das Maul jetzt aufgerissen, 
Da wir uns längst darob vertragen? 
Ich möcht' dir bald das Maul zerschlagen, 
Du unverschämter, grober Lötsch. 
Steffel Löll spricht: 
Ei, so schlag' her, mein Gangel Dötsch, 
Ich fürcht' mich nicht, thu' nur losschlagen. 
Lindel Fritz spricht: 
Ich will auch ein paar Püffe wagen, 
Ihm auch das Fell ein wenig rupfen, 
Daß im Gras die Seelen sollen hupfen. 
(Sie ziehen alle drei vom Leder und schlagen einander zur Stub— 
hinaus.) 
Der Roßdieb schleicht hexein und spricht: 
Mir scheint, es haben abgekehrt 
Die Bauern sich nicht schlecht die Bärt'; 
Ich hörte hinter'm Zaune zu, 
Doch mußt' ich leider halten Ruh'. 
Das war ein rechter Diebeshader. 
Jetzt flickt man alle drei beim Bader.
	        
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