180 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke.
Daß man ihn draufleg' und trag' fort
Mit Procession zu der Kapelle,
Auch nicht vergess' der Kerzen Helle
Und alle Glocken läuten *
Das Weib spricht:
Ach, lasset mich damit in Ruh',
Gepräng' war nie nach seinem Sinn:
Streckt ihn auf eine Mistbahr' hin
Und tragt ihn Nachts zur Kirch' geheim,
Laßt Pfaffen und Schüler auch daheim;
Auch brauchen wir kein Kerzenlicht,
Denn er ist todt und sieht es nicht;
Das Läuten man auch lassen kann,
Da nichts mehr hören kann mein Maun;
Was wollt Ihr denn viel Geld vernarren.
Der Uachhar spricht:
Wenn heute Nacht wir ihn einscharren,
So müssen wir ein Opfer halten
Ihm morgen mit Jungen und mit Alten,
Auf daß die Seele besser fahr'.
Das Weib spricht:
So lang' mein Mann am Leben war.
Ist er nie gern zum Opfer gegangen;
Wozu nach seinem Tod anfangen
Und andere zum Opfer zwingen
Und sie um einen Heller bringen?
Sie geht zum Mann, weint und spricht:
Mein Maun, was soll mir da geschehen,
Soll ich dich nie mehr lebend sehen?
O Hans, mein herzelieber Mann,
Was soll ich jetzt nur fangen audꝰ
Der Mann setzt sich aufrecht hin und spricht:
Hör' Weib, das will ich dir wohl sagen:
Du hast fünf Eier in Schmalz geschlagen,