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Rats, der sich in die Verminderung seiner so lange unbestrittenen
Autorität durchaus nicht schicken wollte, der Kommission fortwährend
Hemmnisse durch Proteste u. s. w. in den Weg gelegt. Der Rat
erhob sogar Klage beim Reichshofrat über verschiedene eingeführte
Reformen, wurde aber, nachdem man deren Berechtigung und Zweck—
mäßigkeit erkannt, damit abgewiesen. Dazu kam noch, daß die sich
beständig wiederholenden Proteste immer wieder die Einholung von
Instruktionen beim Reichshofrat veranlaßten, der mit deren Erteilung
auch keine Eile hatte, sodaß der ohnedies langatmige Gang der Ge—
schäfte noch schleppender werden mußte. Kein Wunder, daß unter
solchen Umständen auf der einen Seite der Unmut über die verzögerten
Verbesserungen und Erleichterungen, auf der anderen der Wunsch
nach Beseitigung des Grundvertrags und der Wiederherstellung der
alten Zustände sich immer mehr steigerten. Die zahlreichen Flugschriften
jener Jahre lassen diese Stimmungen klar erkennen. Der kaiserliche
Subdelegat und die Rentkammer setzten indessen ihre Bemühungen
mit Eifer fort, und wenn dieselben nicht zum Ziele führten und wenn
namentlich die von der Bürgerschaft erhofften Erleichterungen nicht
eintraten, so trugen daran die mit den allgemeinen Verhältnissen zu—
sammenhängenden Ereignisse schuld, welche von allen Seiten über die
Stadt hereinstürmten und schließlich auch ihrer Reichsfreiheit ein
Ende machten.
Dieser Zusammenhang der Schicksale der Stadt Nürnberg in
den letzten Jahren ihrer Reichsfreiheit mit den durch die französische
Revolution herbeigeführten Verhältnissen macht es unumgänglich, einige
Punkte aus dem stürmischen Verlauf der Dinge hier zu erwähnen.
Der gemeinschaftliche Krieg gegen das revolutionierte Frankreich
war noch von Kaiser Leopold II. mit dem preußischen König Friedrich
Wilhelm II. auf dem Fürstentag zu Pillnitz im August 1791 ver—
einbart worden. Leopold II. starb am 1. März 1792 und am
14. Juli desselben Jahres verkündeten in Frankfurt zum letzten Mal
Kanonendonner und Glockengeläute die Krönung des neuen Kaisers;
es war Leopolds ältester Sohn Franz II., der vom Schicksal aus—
ersehen war, die Reihe der Kaiser des heil. römischen Reichs deutscher
Nation zu schließen. Wenige Tage nach der Kaiserkrönung unter—
schrieb der Oberfeldherr der preußisch-österreichischen Heere, Herzog
Ferdinand von Braunschweig, das einfältige Kriegsmanifest, durch
das die patriotische Leidenschaft der Franzosen zur Siedhitze gesteigert
wurde. Der „militärische Spaziergang“ nach Frankreich endete mit
dem traurigen Rückzug aus der Champagne und nicht glücklicher
gegen das Massenaufgebot des nun republikanischen Frankreich war
die im Jahre darauf gebildete europäische Koalition. Preußen zog
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