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Nürnberger Luft rasch und erfreulich erblühte. So
entsteht denn auch hier eine neue Industrie, und der
Verlass vom 14. VI. 1505 ist wohl verständlich (707).
den herzogen zu Sachsen, herren Friedrichen und
herren Johansen widerumb zu schreyben es sey nit
mer dann ein püxengiesser hie, eine Angabe die mit
der von Nr. 687 (17. IX. 1504) kombiniert werden darf,
dass Sebold Peham mit Geschäften überladen sel.
Noch also steht die Büchsenindustrie gewaltig hinter
den alteingesessenen Eisen- und Stahlbetrieben zurück.
Im Jahre 1506 sehen wir Nürnberger Pulver- und
Kugelfabrikanten als Lieferanten derer von Hall. Und
zwar soll man denen von Hall das in Nürnberg her
gestellte Pulver und gegossenen Kugeln „zur Be-
schiessung des Werks schenken“, Es ist anzunehmen,
dass der Rat die anfertigenden Meister bezahlt hat
(741), und das Geschenk war eines von Stadt zu Stadt,
Handelte es sich wohl um eine Unterstützung gegen
einen gemeinsamen Feind? Schon also hat die Nürn:
berger Geschossfabrikation eine gewisse Blüte erreicht.
Das Jahr 1513 zeigt drei „Künstler von Innsbruck,
die man das Geschütz sehen lassen soll“, und mit
Matern von Strassburg handeln und rätig werden, das
Geschütz zu fassen (933). Zwölf Tage später treten diese
Innsbrucker noch einmal auf, und der Verlass lässt
erkennen, dass wohl die „Kartaunen“ von fremden
(Innsbrucker) Werkleuten unter Anleitung Nürn-
bergischer Sachverständiger ‚angefertigt worden sind
(935). Diese Geschütze scheinen am 27, V. 1513 fertig
geworden zu sein, denn der Rat lässt nun die ge-
sandten Zeugmeister von Innsbruck bestellen zu einer
Schiessprobe (940). Ausserdem verrät der Rat einiges
Interesse die fremden Gäste bald wieder los zu sein.
Der Wortlaut gestattet die Vermutung, dass das, was