Volltext: Alt-Nürnberg

577 
zu den db 
schen — 
cwrehin 
einer he 
wehihin 
d 
chen, i 
die ih 
8 8 ürger 
nje —— 
hrifh 
ensitz de 
— hi 
utzzoll un 
aregen de 
nüber de 
chenl. 
st. religiis 
u densehen 
—V q 
NVachvhhr 
w Sehbald 
der ruto⸗ 
te alß du 
— 
gelt. 6 
Vetter, 
lehre he 
Lorerzn 
ur sJuhx 
—E 
herg, l 
dnu du 
zchinhfen 
t berden 
hredipet 
m deren 
if einen 
— 
cch, il 
mmnel. 
Den Anstoß zu dem greulichen Unfug hatte bekanntlich Papst Inno— 
cenz VIII. mit seiner Bulle vom 4. Dezember 1484 gegeben und 
der von ihm als Ketzerrichter aufgestellte Theologieprofessor Jakob 
Sprenger hat mit seinem, auch in Nürnberg gedruckten „Hexen— 
hammer“ (malleus maleficarum) Methode in den heillosen Wahn— 
sinn gebracht, welchem im Laufe von zwei Jahrhunderten mehr als 
100 000 unschuldige Menschen zum Opfer gefallen sind. Luther mit 
seinem dicken Teufelsglauben hat dann mächtig beigetragen, die pro— 
estantische Welt dem Hexenwahn zugänglich zu machen und nachdem 
zur Zeit des Augsburger Religionsfriedens in dem Verfolgungskrieg 
gegen die „Bundesgenossen des Teufels“ eine Zeit lang Stillstand 
eingetreten war, machten sich die Jesuiten ans Werk, den ermatteten 
Fifer neu zu entflammen. So wüteten die Hexenprozesse von 1580 
an noch länger als ein Jahrhundert in allen Gegenden Deutschlands; 
am ärgsten waren die Greuel kurz vor und während des 30jährigen 
Krieges. Um aus Nürnbergs Nachbarschaft nur einzelne Beispiele 
anzuführen, sei erwähnt, daß 1592 in Schwabach 4, in Abenberg 6, 
in Ellingen 72, und daß 1596 in Windsheim 23 Hexen verbrannt 
wurden, daß von 1624430 in Bamberg 900 Hexenprozesse geführt 
und 300 Hexen verbrannt worden sind, daß der Bischof von Würz— 
hurg von 1627—29 900 Hexenleute verbrennen ließ und daß in 
dem kleinen, nur 100000 Seelen umfassenden Ansbacher Bezirk des 
brandenburgischen Fürstentums in 29 Jahren, von 1376—1603 mehr 
als 1471 Personen gefoltert und 474 hingerichtet worden sind, wovon 
ein guter Teil auf die Hexenprozesse kam. Die Stadt Nürnberg 
st im Laufe der Jahrhunderte sehr häufig von den verderblichsten 
Seuchen heimgesucht worden; daß nicht auch die Geistesepidemie des 
Hexenwahns in den Bezirk ihrer Mauern eingedrungen, darf als 
besonderes Glück und als eine Ehre angesehen werden. Dem scheuß— 
ichen Unwesen wurde weniger durch die Anstrengungen einiger weniger 
edler Männer, als durch die erwachende Skepsis des 17. Jahrhunderts, 
d. h. durch den gesunden Menschenverstand ein Ende gemacht und 
oon diesem einzigen wirksamen Schutzmittel gegen geistige Epidemien 
ist in allen Zeiten der Nürnberger Bevölkerung der gebührende Anteil 
nicht versagt gewesen. 
Nach diesem flüchtigen Ausblick in die geistigen Strömungen 
und Stimmungen der Zeit wenden wir uns wieder zur inneren Ge— 
schichte der Stadt, welche in dieser Periode, vom Augsburger Re— 
ligionsfrieden bis zum Anfang des 80jährigen Kriegs, wenn auch 
die Zeit ihrer schönsten Blüte mit den glänzenden Namen auf allen 
Gebieten des geistigen und künstlerischen Schaffens vorüber war, trotz 
Rösel, Alt-Nürnberg. 37
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.