Volltext: Alt-Nürnberg

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der zweite und letzte Reichstag, den er während seines nicht einmal 
ein ganzes Jahr währenden Gegenköniatums abhielt, hatte in Nürn— 
berg stattgefunden. 
Ein anderer „Pfaffenkönig“ wollte sich nicht schnell wiederfinden; 
lange Zeit bot der päpstliche Legat vergebens die deutsche Krone aus, 
von den größeren deutschen Fürsten verspürte keiner Lust, sich zum 
Kampfwerkzeug päpstlicher Politik gegen die Hohenstaufen machen zu 
lassen. Endlich ließ sich der erst zwanzigiährige Graf Wilhelm 
von Holland herbei, diese Rolle zu übernehmen. Derselbe besaß 
zwar nicht viel Witz, dafür aber destomehr Ergebenheit gegen die 
geistlichen Herren; persönliche Tapferkeit aber fehlte ihm nicht und 
sein Charakter war gutmütig und milde. Das Geld des Poapstes 
und seine Verschleuderung von Reichsrechten und Reichsgütern ver— 
schafften ihm ziemlichen Anhang zumal unter der Reichsritterschaft; 
immerhin dauerte es einige Jahre, bis er im stande war, seinem 
staufischen Gegner Konrad ein Heer entgegenstellen zu können. Mittler— 
weile war Friedrich II., dieser genialste aller deutschen Kaiser, in 
Italien gestorben (18. Dezbr. 1250). Schweres, Furchtbares hatte 
er vor seinem Ausgang noch erleben müssen: sein von lange her 
engvertrauter Kanzler Peter della Vigna ein Verräter, sein herrlicher 
Lieblingssohn Enzio ein Gefangener für Lebenszeit. Ungebeugt aber 
von allen Schicksalsschlägen raffte er mit bewundernswerter Energie 
noch einmal alle Kräfte zusammen, um seinen unversöhnbaren, haß— 
erfüllten Gegner Papst Innocenz IV. durch die Bekriegung des 
Kirchenstaats endlich zum Nachgeben zu zwingen, da riß den Fünfzig— 
jährigen eine ruhrartige Krankheit hinweg. Mit ihm sank auch der 
ebenso großartige als unheilvolle Gedanke einer kaiserlichen Universal— 
monarchie ins Grab. Als Sieger behauptete das Schlachtfeld der 
Hohepriester in Rom, dessen Sitz zum Richterstuhl geworden, vor 
welchem die Fürsten und Völker des Abendlands Recht nahmen. 
Der Name Kaiser Friedrichs II. aber lebte noch lange fort im 
Gedächtnis des Volks; es verbreitete sich allmählich der Glaube, der 
Kaiser sei gar nicht tot, sondern lebe im Verborgenen und werde 
wieder kommen und die Pfaffen davonjagen. Ungefähr 40 Jahre 
nach seinem Tode gab sich am Niederrhein ein Abenteurer für den 
Kaiser aus und fand so viel Anhang im Volk, daß König Rudolf 
oon Habsburg mit Heeresmacht wider ihn auszog. Der Schwindler 
wurde verhrannt; aber unter Kaiser Lubwig dem Bayer, der als ein 
vom Papst Gebannter gegen den „Pfaffenkönig“ Karl IV. streiten 
mußte, ging die Sage von Friedrichs II. Wiederkehr aufs neue herum. 
Nach der Reformation, da Friedrich II. aus dem Volksbewußtsein 
entschwunden war, wandelte sich die Sage allmählich um und als 
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