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war dem wüsten Treiben des rauf- und raublustigen Adels schon oft
mit ernster Strenge entgegengetreten. Eben befand er sich auf der
Reise zum Hoftage in Nürnberg, als er bei Schwelm auf offener
Straße von seinem eigenen Neffen, dem rohen Grafen Yfenburg, der
sich mit 25 adeligen Genossen zum Untergang des Reichsverwesers
veischworen hatte, meuchlings niedergestoßen wurde. Mit den blut—
befleckten Kleidern des Ermordeten erschienen dessen Dienstmannen
Recht und Rache heischend vor dem König und den Fürsten auf der
Burg zu Nürnberg. Es war am dritten Tage nach der Hochzeit,
daß König Heinrich ob der Frevelthat zu Gericht saß. Da entstand
iüber die Frage, ob der Mörder sofort geächtet oder erst vor ein
Reichsgericht gestellt werden sollte, ein heftiger Wortstreit, welcher in
Thätlichkeiten ausartete. In dem darüber entstandenen Gedränge
brach die Stiege und bei 50 Menschen, darunter 23 Ritter, büßten
das Leben ein. Viele starben in den Herbergen an den erlittenen
Verletzungen. Ein Jahr lang irrte der geächtete Menburg herum,
bis er zu Lüttich ergriffen, an Köln ausgeliefert und dort aufs Rad
geflochten wurde. Das war ein übler Ausgang der Hochzeitsfeier in
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Mit Engelbert schien dem jungen König der letzte Halt gewichen.
Er ergab sich dem leichtfertigsten Lebenswandel; Spielleute, Gaukler,
Possenreißer und verbuhlte Weiber waren sein Umgang; schmeichlerische
Freunde kitzelten des jungen Menschen Herrschergefühl und mittlerweile
durchtobten Fehden und Aufruhr das Reich. Um die Fäürsten und
Bischöfe für sich zu gewinnen, machte er denselben auf dem merk—
würdigen Wormser Reichstage (1280) die weitgehendsten Zugeständnisse
auf Kosten der Städte und der Königsgewalt, sodaß der Kaiser, um
die Stütze der großen Herren in Deutschland nicht einzubüßen, es
für notwendig fand, jene Zugeständnisse des Sohnes auf dem Reichs⸗
tage zu Ravenna (1231) nicht blos zu bestätigen, sondern sogar zu
erweitern. Die Fürsten wurden aus dem Lehensverhältnisse zur Krone
gelöst, indem sie als Landesherren ihrer Territorien anerkannt wurden.
Durch die Stärkung der Territorialgewalten untergrub so Friedrich II.
selber das Fundament, auf dem die Kaisergewalt ruhte und bereitete
die Auflösung des Reiches vor. Der Kaiser, welcher alle Ursache
hatte, mit dem Gebahren und den Anordnungen des Sohnes un⸗
zufrieden zu sein, gab ihm bei der Zusammenkunft in Cividale den
verdienten Verweis und nahm ihm das Versprechen seines künftigen
Gehorsams ab. Aber als fruchtlos erwies sich des Vaters Verweis,
als eitel des Sohnes Versprechen. Dieser schritt auf der in jugend⸗
lichem Leichtsinn betretenen Bahn weiter fort bis zur offenen Rebellion.
Schon zogen die Anhänger des Sohnes gegen die des Vaters zu
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