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und englischen Dienstmannen auf Kosten der Einheimischen hatte die
Abneigung des Adels gegen ihn geweckt und gesteigert. Schon im
Herbst 1211 trafen die Gegner Ottos in Nürnberg zusammen, er—
klärten offen ihren Abfall von dem gebannten Kaiser, wählten Hein⸗
richs VI. Sohn Friedrich, König von Sizilien, zum König der
Deutschen und schickten dem Gewählten Boten mit der dringenden Ein⸗
ladung, die Krone in Empfang zu nehmen. In der Zeit, da dies
in Deutschland vorging, hatte Otto Apulien in Besitz genommen und
schickte sich eben an, dem staufischen Sprößling auch Sizilien zu ent—
ceißen. Die Nachrichten aus dem Reich bestimmten ihn zur eiligen
Rückkehr. Schon im März 1212 hielt er einen Reichstag in Frankfurt,
und Pfingsten feierte er in Nürnberg, umgeben von einem glänzenden
Kreis weltlicher Fürsten, welche er kurz vor dem Ende seiner Herrlichkeit
mit guten Worten in der Treue zu ihm festzuhalten suchte. Während
dieses seines letzten Aufenthalts in Nürnberg machte der Kaiser dem
Deutschherrnorden, welcher während des dritten Kreuzzugs zu Nutz und
Frommen bresthafter Palästinapilger entstanden, damals sich in der
ersten Zeit seines Aufschwungs befand und seit 1210 in Nürnberg be—
zütert war, mehrfache Schenkungen, darunter die Skt. Jakobskirche.
Von mancherlei Gefahren bedroht, und mit einer winzig kleinen
Schar ritterlicher Begleiter, aber ausgestattet mit herzgewinnender
Anmut und Schönheit und ausgerüstet mit des Papstes Segen, war
mittlerweile Barbarossas jugendlicher Enkel Friedrich über die rauhen
Gebirgspfade Rhätiens hinab an den Bodensee gelangt. Konstanz
nahm ihn freudig auf in seine Mauern und wehrte den heranziehenden
Kaiser Otto ab; die rheinischen Bischöfe von Straßburg, Spehyer,
Worms, sowie der Mainzer Erzbischof huldigten ihm. Die Ankunft
des „apulischen Königskindes“ glich einem Triumphzug. Früh gereift
in der harten Schule des Lebens, sein Ziel scharf im Auge haltend
und ohne ängstliche Bedenken in der Wahl seiner Mittel, verfolgte
Friedrich mit der Kühnheit des Jünglings und mit der Ausdauer
und dem Scharfblick des erfahrenen Mannes seinen Weg, der am
Beginn aussah wie ein verwegenes Abenteuer. Sein Gegner, König
Otto IV., war an der Seite Englands in den Kampf gegen Philipp
August von Frankreich getreten, mit welchem sich der Hohenstaufe
Friedrich verbündet hatte. Am 12. Juli 1214 fand die Schlacht bei
Bovines in Flandern statt, in welcher das an 100000 Mann starke
englisch-deutsche Heer der ungestümen Tapferkeit der französischen
Ritterschaft erlag. Der deutsche Reichsadler fiel in die Hände der
Feinde, Otto selbst rettete sich nur durch schnelle Flucht, lebte dann
noch einige Jahre im niedersächsischen Heimatland und starb (1218)
als fast Verschollener auf seiner Harzburg.
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