Volltext: Alt-Nürnberg

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Zweiundzwanzigstes Rapitel. 
Die zKirchenreformation 
und ihre Einführung in Nürnberg. 
Das Reichsregiment in Nuruberg. 
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MNen die Notwendigkeit einer Reformation der Kirche an Haupt 
Wund Gliedern war in der Zeit unmittelbar vor Luthers Auf— 
treten — wenigstens in Deutschland — alle Welt einig. Hat doch 
sogar ein Papst selbst, Hadrian VIJ., auf dem Reichssstag zu Nürnberg 
1522 durch den Mund seines Legaten „die vom römischen Stuhl 
ausgegangenen Abscheulichkeiten und die vom Haupt auf die Glieder, 
vom Papst auf die Prälaten verbreitete Verderbtheit“ zugestanden. 
Dieser ehrliche Papst deutscher Herkunft führte bloß zwei Jahre lang 
das Ruder der heil. Arche, der Kirche; wäre er aber auch schon 
sechs Jahre früher ans Ruder gekommen, oder wäre ihm ein längeres 
Leben beschieden gewesen, eine wirkliche Reform der Kirche würde 
auch er nicht zuwege gebracht haben. Eine innere Erneuerung der 
Kirche war nicht mehr durch päpstliche Dekrete zu schaffen und in 
dem Rezeptbuch Papst Hadrians stand als wirksames Heilmittel auch 
kein anderes als: Ausrottung der Ketzer. Von Arnold von Brescia 
bis Johann Hus und weiter hat jeder kirchliche Neuerer, als Ketzer 
gebrandmarkt, sein Ende auf dem Scheiterhaufen genommen und der 
Ausgang der großen Kirchenversammlungen hat die Hoffnungslosigkeit 
jedes Versuchs einer Kirchenverbesserung, die von den Kirchengewalten 
selbst ausging, mit verzweifelter Klarheit dargethan. 
Die ganze abendländische Christenheit litt unter den kirchlichen 
Mißbräuchen, kein Land aber in solchem Maße wie das durch seinen 
eigenen Kaiser Friedrich III. verratene Deutschland. Frankreich und 
England hatten es verstanden, gegen die habgierigen Griffe der 
römischen Kurie wenigstens einigermaßen sich sicher zu stellen. Italien 
konnte lachen über die deutschen Tölpel, mit deren Geld in Rom 
Prachtkirchen erbaut, ein Heer von Malern und Bildhauern besoldet 
und das zahllose päpstliche Hofgeschmeiß gefüttert wurde. Die Sum— 
men, welche aus Deutschland nach Rom flossen für Annaten, Kirchen— 
reservationen, Dispensionen, Remissionen, Absolutionen und wie alle 
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