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und Meinungsverschiedenheiten entsprungener Schwierigkeiten, im
Ganzen nach Schreyers Entwürfen, erst i. J. 1528 zur Vollendung.
So wird also Sebald Schreyer unter der großen Zahl der Stifter
in Nürnberg für alle Zeiten einen Ehrenplatz einnehmen.
Zwei Patrizier, die Losunger Ruprecht Haller und Niko—
laus Groß, waren es auch, welche als Beauftragte des Rats die
Veranlassung und die Mittel zur Abfassung der ersten zusammen—
hängenden Geschichte der Stadt Nürnberg gaben. Der mit
dieser Aufgabe Betraute war der Benediktiner Sigmund Meisterlin,
welcher bereits eine Geschichte von Augsburg verfaßt hatte und eine
Zeit lang Pfarrer bei Skt. Sebald (später in Gründlach und Feucht)
war. Der „Vater der nürnbergischen Geschichtschreibung“ war von
seinen Gönnern in stand gesetzt worden, über die ältere Zeit in den
Bibliotheken der Klöster von Niederaltaich, Skt. Emmeran in Regens—
burg u. s. w. Nachforschungen anzustellen. Das Werk war in latei—
nischer Sprache abgefaßt (14821488) und ist später auch ins
Deutsche übertragen worden. Meisterlin bringt alle die alten Fabeleien
ohne Bedenken wieder vor und es kann ihm weder strenge Wahr—
heitsliebe noch unbefangenes Urteil nachgerühmt werden, aber das
Buch ist nicht ungeschickt abgefaßt, zeigt des Verfassers Bekanntschaft
mit den alten Schriftstellern und ist darum von Bedeutung, weil es
Jahrhunderte lang den Nürnbergern gedient hat, sich über die Ver—
gangenheit ihrer Vaterstadt zu unterrichten.
Daß die Nürnberger zu allen Zeiten für die Geschichte ihrer
Stadt ein großes Interesse hegten, zeigen die zahlreichen handschriftlich
uns erhaltenen Chroniken von Nürnberg, von welchen die Nürnberger
Stadtbibliothek allein gegen hundert besitzt, während andere Hunderte
in den Bibliotheken der verschiedensten Orte zerstreut sind. Die
wertvollsten haben durch das preiswürdige Unternehmen der „deutschen
Städtechroniken“ ihre Auferstehung im Druck erfahren. Richt bloß
Geistliche, wie der Benediktiner Herdegen im Schottenkloster
Skt. Egydien, oder hervorragende, im Regiment der Stadt gewesene
Männer, wie Ulman Stromer, Erhard Schürstab u. a.
haben das, was sie gesehen und erlebt, niedergeschrieben, sondern
auch schlichte Bürger wie der Bierbrauer und „Bettelherr“ (Almosen—
pfleger) Heinrich Deichsler (1446—1520), der gerade damals
die Denkwürdigkeiten seiner Zeit abfaßte, als Meisterlin seine Ge—
schichte der Stadt Nürnberg schrieb. Übrigens bestand auch beim
Rat selbst die löbliche ÜUbung, daß von jedem größeren, die Stadt
berührenden Ereignisse auf Grund der Akten umfassende Beschreib—
ungen angelegt wurden.
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