Objekt: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

noch erkennbaren Räumlichkeiten des Grafenfchloffes kennen und 
25 gewann daher aud) der nachmalige Hnterricht über die Ge- 
Tehichte der alten Graffchaft Yenneberg, fo trocken und dürftig 
er aud) mar, für mic) cin außerordentliches Sntercfle. Es lebte 
dies in mir Jo lebendig fort, daß ich mich auch fpäter noch in 
meinen Studentenjahren mit dem Gedanken befchäftigte, einft nad) 
der Heimkehr in das geliebte Daterland eine Gefchichte der 
Grafen von Henneberg und ihres ritterlich-gräflichen Lebens auf 
ihrem, mir fo bekannten Stammfohlofe abzufafen, allerdings 
damals ein fehr unreifer Plan. 
Defter befuchte mein gefirenger Vetter mit mir den mit 
unferer Samilie verwandten Schulmeiler Voigt in dem nahe an 
Henneberg gelegenen Dörfkchen Banerbach, einen für feinen Stand 
arbildeten und in feiner Art klugen und weltgemandten, damals 
aber fehon ältlichen Mann. Don ihm hörte ich zuerft den Na- 
men Schiller nennen, denn als fich diefer, wie bekannt, Seit 
December 1782 und im Zanuar 1783 unter dem Namen Dortor 
Ritter in dem Aillen, abgelegenen Bauerbach, einer Befißung 
der Frau von Wohogen, anfhiclt, hatte auch Doigt mit ihm 
Umgang gehabt und wußte Allerlei von ihm zu erzählen. Der 
Name Schiller mar mir aber fo nen und damals noch fo gleichgül- 
tig, daß ic) von allen jenen Erzählungen jebt nichts mehr weiß. 
Mein Aufenthalt in dem Schönen, mir fo fehwer verleide- 
ten Benneberg dauerte zum Glück nicht lange. Im Winter 
1799 30g mein Vetter und ich mit ihm nach Meiningen, wo 
ich glücklicher Weile feinem Hnterricht entzogen und durch eine 
gründliche Fehrmethode in Privatkunden eines andern Lehrers 
{o weit vorbereitet wurde, daß ich bei den glücklichen Lort- 
Fehritten, die ich num machte, im Zuni 1800 in die untere 
Claffe des damaligen Ayceums (jet Gymnakum) aufgenommen 
werden konnte. Sch gehe über meine Schubeit bis zu Dftern 
des Jahres 1806 fehnell hinwen und hebe nur einige Momente
	        
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