Volltext: Alt-Nürnberg

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„schwarze Tod“, der i. J. 1348 seinen schrecklichen Zug durch 
die Länder Europas begann und 25 Millionen Menschen, ein Viertel 
der damaligen Bevölkerung unseres Erdteils hinraffte. Viele große 
Städte verloren mehr als die Hälfte ihrer Einwohner, viele Land— 
kreise wurden ganz entvölkert. Deu Namen „schwarzer Tod“ hatte 
die Krankheit, die Beulenpest, von den schwarzen Flecken und Brand— 
wunden, die auf der Haut erschienen; in drei Tagen war der davon 
Befallene eine Leiche. Aus Asien an die Ostküsten des mittelländischen 
Meeres eingeschleppt und von da, langsam schleichend, über die 
einzelnen Gebiete sich ausbreitend, verschonte die schreckbare Seuche 
uur wenige Landstriche. Gefördert wurde deren verheerende Wirkung 
durch die mangelhaften sanitären Einrichtungen der Städte, durch 
den tiefen Stand der Heilkunde und durch den krassen Aberglauben 
der damaligen Menschheit. Die enggebauten Straßen der meisten 
Städte, welche zudem alle befestigt waren, verhinderte den freien 
Zugang von Luft und Licht, allenthalben wurden die Leichen in den 
Kirchen oder in den sie umgebenden Friedhöfen beigesetzt, an Schwein— 
ställen und Misthaufen war nirgends ein Mangel. Die ganze Kunst 
der Arzte bestand in der Anwendung von Theriak und Alaun und 
die in dumpfer Angst erbebenden Menschenscharen kannten keine 
andere Ursache der Seuche, als den Zorn und die Strafe Gottes 
ind die höllische Bosheit der Juden, welche nach dem Glauben der 
Massen die Brunnen vergiftet hatten. Die Richtigkeit dieser An— 
chuldigung konnte leicht erwiesen werden, denn in der Folter besaß 
man ein unfehlbares Mittel, um auch den Unschuldigen zum Geständnis 
edes Verbrechens zu bringen. Wie ein Lauffeuer lief das Gerücht 
von der Brunnenvergiftung durch die Juden von Stadt zu Stadt, 
von Gau zu Gau und entflammte in fast allen Städten Deutschlands 
die Volkswut zu unglaublichen Scheußlichkeiten. Tausendweise wurden 
die Juden niedergeschlagen, ins Wasser geworfen, verbrannt. Ver— 
gebens waren die Versuche des Rats in einzelnen Städten, dem 
Wüten des Pöbels Einhalt zu thun, vergebens die Abmahnungen 
des Papstes, sowie einzelner Bischöfe, Grafen, Herren u. s. w.; un— 
gehört verhallte die Stimme verständiger Männer. Man nimmt an, 
daß in jener schrecklichen Zeit der größte Teil der Juden in Deutsch— 
land vertilgt wurde. — Und auch Nürnberg sollte seinen „Juden— 
mord“ haben. 
Die Anwesenheit der Juden in Nürnberg läßt sich nicht früher 
als i. J. 1288, wo sie zuerst urkundlich erwähnt werden, bestimmt 
nachweisen. Meisterlins Erzählung, daß schon um das Jahr 1100 
die Stadt von Juden überfüllt gewesen sei und daß dieselben in dem
	        
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