Volltext: Alt-Nürnberg

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haßerfülltes Pfaffenhirn zu ersinnen vermag. „Verflucht sei sein 
Eingang, verflucht sein Ausgang! Es schlage ihn der Herr mit 
Blindheit, Blödsinn und Geistesstörung! Der Erdkreis kämpfe gegen 
ihn; der Erdboden öffne sich und verschlinge ihn lebendig!“ u. s. w. 
Da das Reich seit langem erledigt sei, so fordert der Papst die 
Stände des Reiches auf, für ein neues Oberhaupt zu sorgen. Und 
jo geschah es auf des Papstes Befehl. Am 6. August 1346 erwählten 
unter dem scheinheiligen Vorwand, daß das Reich seit den Dekreten 
Papst Johann XXII. ohne rechtmäßiges Oberhaupt sei, die drei 
geistlichen Kurfürsten, sowie Johann von Böhmen und Rudolf von 
Sachsen den Markgrafen Karl von Mähren, der sich Karl IV. 
nannte, zum römischen König. Aber weder die Städte im Reich, die 
Karls Wahl mit Hohn und Spott aufnahmen, noch selbst die Mehr— 
zahl der deutschen Fürsten wollten von dem neuen König, „dem 
Pfaffenkönig“, wie ihn das Volk nannte, etwas wissen. Die 
Krönungsstadt Aachen ließ ihn nicht ein; auf einem Städtetag zu 
Speyer wurde seine Wahl für unrechtmäßig und ungiltig erklärt. 
Die beiden Böhmen, Vater und Sohn, wandten sich nach Frankreich. 
Der unstäte Johann fand dann einen abenteuerlichen Tod in der von 
den Franzosen gegen Engländer und Fläminger erlittenen blutigen 
Niederlage bei Crech. Auf der Rückreise aus Frankreich begnügte sich 
Karl mit der Krönung in der erzbischöflichen Stadt Bonn und schlich 
sich dann glücklich durch Deutschland nach Prag. In dem nun entbrann— 
ten Bürgerkrieg standen die Aussichten für Karl nichts weniger als 
glänzend; da machte der plötzliche Tod, welcher den Kaiser Ludwig 
auf der Bärenjagd unweit München traf (11. Oktbr. 1347), dem 
Thronstreit mit einemmal ein Ende. 
Es ist viel Schatten in dem Lebensbild Ludwigs des Bayern, 
aber seine Persönlichkeit und sein Wirken zeigen hinwiederum auch 
manche versöhnende Lichtseiten. Seine Milde und Menschenfreundlichkeit 
gewannen ihm von vornherein die Herzen aller, die mit ihm verkehrten. 
Seine fortwährenden Bemühungen um den Landfrieden verdienten 
alle Anerkennung, und was ihm zum dauernden Ruhme gereicht, ist, 
daß er die Bedeutung der aufblühenden Städte mehr wie jeder 
andere Kaiser vor und nach ihm erkannt und gewürdigt und mehr 
wie jeder andere gefördert hat. Die demokratischen Bewegungen, 
die während seiner Regierungszeit in vielen Städten ausbrachen und 
die Umänderung der aristokratischen Stadtverfassungen herbeiführten, 
flößten ihm keinen Schrecken ein, vielmehr hat er in verschiedenen 
Städten, wie in Donauwörth, Lindau, Schwäbisch Hall zu gunsten 
der Zünfte interveniert. Jenes starr aristokratische, abgeschlossene
	        
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