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Sprache ... „hochverdient” gemacht, .... darunter jonderlich,
jo viel die Teutfche Sprache betrift, ift Specimen Philologiae
Germanicae. Und Rückert“) faßt fein Urteil über HarZdürferz
Bedeutung als Gelehrten zujammen: Überall ijt fein Interelle
der gelehrten ErforJhung und Begründung der lebenden deut/chen
Sprache zugewandt. Geichieht e8 nach unjerer Auffaflung in der
Korm des naivfien Dilettantismu2, jo genligte €S doch der Zeit
volljtändig.“ Über das „Specimen“ jagt er noch im bejonderen:
„e8 fei in jeder Art außerordentlich merkwürdig“.
X glaube daher nicht UnnötigeS ZU thun, wenn ich das Wejent-
(ice hHerauzgreife.
Die Schrift ijt Auguft dem Hıngern?) von Braunfhweig-
Wolfenbüttel (1579—1666) gewidmet, dem Gönner GCalirts,
Ralentin Andres, Schottel8. Diefler Herzog war ein gelehrtes
Original. Als vierter Sohn Hatte er wenig Musficht, zur
Regierung zu gelangen. In feinem 55. LebenSjahre wurde er
noch Herzug von Braunidhweig- Wolfenbüttel. Er unterhielt mit
vielen Gelehrten eifrigen Briefmwechfel, war tfelb{t {Oriftftelleriich
tHätig. Seine ganze Liebe wandte er feiner Bibliothek in Higader
zu. Wie er 1644 in den beftrittenen Bejiß von Wolfenbüttel
gelangte, war fein erfte®, Das Beughauz Ddortjelbit in ein
Bibliothekgebäude zu verwandeln und dahin feine geliebten Bücher
umgquartieren zu laffen.
Sm „Portious Augusti“ folgte Harsdürfer der Zeitunfitte
und ftreute dem Herzog Weihrauch faft über Gebühr. Diele
Schrift ijft dem „Specimen Philologiae“ vorangeftellt. Sinnig
zeigt ung daz Titelbild Die Eintreibung eines Brückenpfahles,
wobei fieben Arbeiter die RKamme ziehen, während Der achte den
Rfahl Hält: nur gemeinjame, fOmwere Arbeit verbürgt Erfolg.
Als Aufgabe einer wahrhaft philofophijchen Grammatik fordert
Harsdürfer in der Vorrede in Anlehnung an Baco Erweiz der
Analogie von Worten und Dingen. Eine genaue {prachliche
Unterfuchung würde die {Heinbare Vielheit der Wörter als gefeß-
mäßige Wandlung verhältnismäßig weniger auzweifen. Nun
folgen zwölf GEinzelunterfudhungen von verfchiedener Qänge