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den Patriarhen von Aquileja. Diele Weit/hweifigfeit kann nicht
auffallen, da Cornaro feine Schriften vom 83. bis 95. Leben82jahre
IcOrieb ). Die Mäßigkeitzbewegung unfjerer Tage nimmt vielfach
auf ihn al einen ihrer berufenen Vorläufer Bezug. Bis zu
ljeinem 36. Jahre lebte Cornaro ganz wie Leute feines Standes.
Da verfiel er in eine tödliche Krankheit. Darüber kam er zur
Befinnung. Nun brach er mit feinen bisherigen Lebenzgewohn:
heiten gründlich und erjann fein Syftem naturgemäßen Lebens,
da3 auf größte Mäßigkeit und Regelmäßigkeit in Elfen und Trinken
begründet war. Von den vierundzwanzig Stunden des Tages
widmete er acht Stunden der Arbeit, acht der Erholung und
Belehrung, acht dem Schlafe. Dadurch erreichte er, wie er im
91. Jahre dem Patriarchen von Aquileja fchrieb, daß er ficdh
gefunder und Fräftiger als je fühle, allen geiftigen und leiblichen
Arbeiten vorftehen fönne und über eine ftarfe, wohlflingende Sing-
itimme verfüge. Noch im 100. Kahre war er im Befibe aller feiner
Sinne und Kräfte. |
ls Segenftück zu diejem TIriumphgefang der Nüchternheit
zeigt ung nun Weiter Harsdürfer die Trunkenheit mit all ihren
abidhredenden Folgen. Die Unthat Alerander3 am getreuen Kituz
und jeine verfpätete Keue jind der Haffifjche Beleg für alle Zeiten.
Sech3 Lehrgedichte in der Art Nathan und Jothamsz gehalten,
verjpotten die Saufluft: „Der Wein unmäffig getruncken, richtet bei
den Gallreichen Zorn an, die Melancholifchen machet er Sancken, die
Phlegmatifchen Schlaffen, und die Blutreichen Dangen, und Bulen.
Er beherrichet den Derftand, Ihwächet die Füffe, hemmet die Zunge,
bepurpert die Augen und Nafen, verurfachet Hauptwehe, Fräncket
den Beutel, bringet mit fich das Sipperlein, die Schwind: und
MWafferfucht, und wird Öfter der weeg zu folchen Gafjen, welche in
den Spital leiten“. Der Weinftock fpricht zu jedem:
ch leyde viel, den Menfchen zu vergnügen,
Als ein Sefchöpff erfchaffen ihm zu gut;
Wann er fich läßt die Süeffigkeit betrüegen,
So werd ich ihm zu einer Henders Rutt.
(S. 372 und 373.)