Ole
Ar Ihr
nn) I
A
Von
SO OM
dt.
ıhl:
I
NM
201
Clajus, er habe vernommen, e38 fei in dem „Nordgaw ein folcher
unfruchtbarer Boden, da nicht fo viel wachfe, daß die Heufchrecken
davon leben Fönnten“, entfräftet Strephon: „Gemach, gemach,
unfere Gegend gibt an Föftlichen Früchten, Pomerangßen, Zitronen,
SHranaten, Feigen Welfchland wenig bevor. Die Zeit, welche alles
3u verändern pfleget, hat unfern vor diefem unfruchtbaren Sand-
boden nach und nach glücklich aufgebauet.“ Dh die Burg wirklich
in grauen Zeiten von Nero errichtet, bleibt zweifelhaft, gewiß
aber ift, daß unjere deutjhen Vorfahren mehr ruhmreiche Thaten
vollbracht, als aufgefchrieben werden Konnte, daß auf das Höcdhfte
Die vielen „hocherwercten Seifter“ zu erheben find, die was
„Regen und Ungewitter von den Steinen aufgewafchen, die Zeit
aus den Metallen gefrabet, in das Regifter der EwigfFeit einzu.
tragen“ fi) bemühen.
Plöslich erfcheint das Gerücht, [Hwingt ob ihren Häuptern
eine Fahne mit eingewirftem Lorbeerkranz und der Umi/chrift:
„dem Yberwinder“, und führt fie zu dem „Tempel der Ehren:
gedächtnis“, Kecht3Z Siegespalmen, link Cyprelfen, in der Mitte
die Göttin Pallas, auf ihrem Schilde die Wappen der Tebel,
Haller, Schlüffelfelder. Im Innern des Tempels {ftehen die
Bildjäulen der Ahnen, Strephon und Clajug lefen im Wechfel
die (obpreijenden InfcHriften. Zulebt kommen fie an zwei noch
leere Piedeftale, die den Ruhm der noch lebenden Haller und
Tegel fünden. Der Herbftlihe, mit Früchten behängte Garten
3ibt Veranlaffung zu Buchfjtabenrätfeln. Da fordert daz Gerücht
von den beiden den dichHterijhHen Lobpreis der Hochzeitzpaare.
Sie beginnen nun, in ihrem Wettgefange erft die Liebe, dann
die Che zu preifen; immer funftvoller, verfdhlungener werden die
Strophen. AWber weldhe Weije Strephon auch anfchlagen mag,
itet3 folgt ihm Clajus fiegreich nach. Die Sahreszeiten bringen
den Brautpaaren ihren Chrenpreis: der Frühling die Tulpe, die
Vilie der Sommer, der Herbit die Traube, Rozmarin der Winter;
Sag und Nacht preijen fie, aber perfönlidhes Lob der Gefeierten
verbietet das Gerücht als felbftverftändlidh und gegen die gute
Sitte. Für unferen Gefchmacd anzüglihH it daz Liedlein: „Sie