3
obfchon ein ander richtiger {cheinet, deshalb foll e& bei der AWb-
teilung nach Sprechfilben, nicht nad Sprachfilben fein Bewenden
haben (10). Aus gleichem Grunde jOreibt man £, nicht ££. Luther
i{t auch in der KRechtihreibung nicht ZU unterjchäßen (14). Wir
tieben und loben was üblich .. und dürfen in Feiner Sprache nach
unferm Gefallen etwas ändern. Es hats Fein Fayfer, oder
mächtiger Herr jemals thun fäönnen, andere werden e8
zu nicht thun wollen (15).
3 zeugt von Denken, wenn Gueinz meint (11), e3 fei fraglich,
ob viele deutihe Wörter auS dem Griechijhen und Lateiniichen
ftammen, oder vb eine Berwandtichaft zwijchen diejen Sprachen
beitände. Übrigenz zugegeben, die deutihe Sprache fei älter,
jo haben die Deutjchen ficherlich viel von dem, was fie nicht
hatten, den Griechen und Römern entnommen ; fo fommt gewiß
auch [reiben von scribo.
Einmal möchte er Harzdürfer gerne mit einem „syllogismus
cornutus“ zum Keger machen. Denn eS fei ebenjo gegen Die
Heilige Schrift wie gegen die Kirchenväter, daß SJaphet nicht bei
der Sprachverwirrung gewejen fei. Denn font Hätten entweder
nicht alle Völfer einerlei Sprache gehabt oder die Mannigfaltigkeit
der Sprachen wäre nicht durch die Sprachverwirrung ent{tanden (5).
Der Harsdörfertihen Aufftellung, daß der Imperativ daS Stamm-
wort fei, {tellt er die Behauptung entgegen, e3 fei dies vielmehr
der Infinitiv — Behauptung gegen Behauptung, gleich wertlos.
HarZdürfer dämmerte wenigjtenz etwas vom Richtigen in jeiner
Analogie mit den hHebräifhen Wurzelbuchftaben, während Sueinz
meint, es müfle nicht allezeit das längere von dem fürzeren her
Fommen. CEntichieden unrecht hat Gueinz mit feiner Behauptung,
Buchftabe komme von litera, während Harsdörfer das Wort
richtig vom „Buchbaum“ Herleitet (7).
Harzdürfer läßt fi die Gelegenheit nicht entgehen, Sueinz
zu erwidern. Unter dem 15. des Herbjtmonatz (September)
[Oreibt er bei Erwähnung des „Stammworts“: Es ift aber fat
wunderlich zu hören, das man erftlich exceptiones und hernach
regulas machen will; man muß auf die durchgehende gleichheit
