Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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4. Qualität und sonstige Ausschußware füttert man mit Vorsicht an Rind— 
vieh und Pferde, nicht aber an trächtige Kühe. Vor dem Verabreichen 
der zerkleinerten Stangen müssen dieselben einige Zeit an der Luft liegen; 
einzelne Landwirte laugen sie dagegen mit frischem Wasser aus. Auf 
1 Stück Großvieh rechnet man pro Mahlzeit nur etliche Pfund. Für den Ex— 
port ins Ausland ist nur prima oder höchstens noch sekunda Ware zulässig. 
Vor dem Abliefern an die Händler oder dem Einschlagen in Sand 
müssen die Stengel noch abgeputzt, d. h. von allen Faserwürzelchen, 
Blattstielresten und dergleichen befreit werden, weil sonst der Kren gerne 
fault. Besonders mühevoll ist dieses marktfertige Zurichten, wenn nach 
Jakobi, d. h. nach dem 2. Putzen feuchtes Wetter eintritt und viele Faser— 
wurzeln gewachsen sind. 
Gewöhnlich kann der größte Teil des Meerrettigs schon im Herbst 
abgesetzt werden. Ist dies jedoch nicht möglich oder will man bessere 
Preise abwarten, so wird derselbe in rohen, feuchten Sand eingeschlagen 
„eingesandet“). Man stellt zu diesem Zwecke im Freien, ganz selten in 
der Scheune, Gruben her, legt die Stangen in der Weise ein, daß zwischen 
ihnen immer etwas Sand sich befindet und gießt zum Schlusse gehörig 
Wasser auf. Gartenboden wäre zum Einschlagen ungeeignet, da der Kren 
dadurch seine schöne helle Farbe verliert. 
Die Erträge sind je nach Jahrgängen, Bodenverhältnissen, dem 
Auftreten von Krankheiten u. s. w. schwankende. Im allgemeinen darf 
man aber den Meerrettigbau als einen ziemlich sicheren bezeichnen, wenn 
alle zum Gedeihen in Betracht kommenden Verhältnisse berücksichtigt werden. 
Von 15—18000 ausgelegten Fechsern pro ha kaun natürlich ganz un— 
möglich die gleiche Zahl wieder geerntet werden, da unter allen Umständen 
ein gewisser Prozentsatz zu Grunde geht. Das Jahr 1894 brachte eine 
der größten bis jetzt bekannten Ernten, und Stengel von erster Güte wurden 
in Masse gewonnen. Wie viel Meerrettig 1. 2. und 3. Qualität anfällt, 
ist ebenso variabel wie das erzielte gesamte Erntequantum. Bei sehr gutem 
Stand der Pflanzung erzielte man im Jahr 1894 in Höfles von 18000 
auf das ha ausgelegten Fechsern 
12000 Stangen J. Qualität, pro Hundert 8,0 M 960 M — 
1500 ,„ II. „ . 8,55 . — 157 „50, 
600, 1II. „ 1,0 — 6 „— „ 
17100 Stangen im Werte von . ... 1123 M 50O 
Unter mittleren Verhältnissen liefern 18000 Fechser, unter Berück— 
sichtigung der in den letzten 10 Jahren notierten Preise, folgende Resultate: 
9000 Stangen J. Qualität, pro Hundert 8 . — 720 M— 
3900 1I. „ 8 —117 „ — 5 
42000, 111., 1 — 42 
17100 Stangen im Werte von .. — ————
	        
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