Volltext: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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18. Jahrhundert mehr und mehr Häuser von Sandstein getreten, welchen die 
Steinbrüche des Reichswaldes in Menge und vorzüglicher Qualität liefern; 
anstelle des alten gemütlichen Ziehbrunnens der einfachere Schöpfbrunnen oder 
gar der Pumpbrunnen. Der Baum-, Rüben- und Krautgarten, von denen der 
letztere auch die beliebtesten Blumenarten enthielt, ist nicht mehr zu sehen. In 
den Dörfern gestatteten sich die Bauern auch kaum einen derartigen Aufwand, 
da das Land zu kostbar war und jeder Fußbreit für den Geinüsebau ver— 
wendet wurde. Winzige Blumengärtchen, wie sie immer bestanden haben 
mögen, findet man auch heute noch vor dem Hause nach der Straße hin. 
Baumgärten mögen in früherer Zeit häufiger bestanden haben, aber im 
Jahre 1465 verbot der Rat die Anlegung, Verzäunung, Verschrankung und 
Vergrabung neuer Baumgärten bei der äußerst empfindlichen Strafe von 
50 Funeuer Heller und bei Androhung des Abhauens der Bäume und 
Zäune und des Abführens derselben in die Findel. Bei diesem Verbot war 
für die Herren des Rats ohne Zweifel der Gedanke leitend, daß hinter 
den Bäumen und Zäunen der Feind im Kriege Deckung finden könnte. 
Im allgemeinen aber darf wohl gesagt werden, daß der Bauer von 
heutzutage auch im Knoblauchlande besser, behaglicher und gesicherter 
lebt als in früheren Jahrhunderten, daß er, von dem Druck außerordent— 
licher Lasten befreit, eher aufatmen und sich seines Daseins freuen kann. 
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2. Wirtschaftsbetrieb. Getreide- vamen- Gemüsebau und Baumzucht. 
Was den Wirtschaftsbetrieb in der Gegend von Nürnberg angeht, so 
war er in der älteren Zeit, wie überall, durch die reine Dreifelderwirt 
schaft bedingt, bei der Winterbau, Sommerbau und Brache abwechselten. 
Auf Gütern, die von dem Verkehr größerer Städte weiter abliegen, wurde 
diese Bewirtschaftung bis in unser Jahrhundert beibehalten. In unserem 
Knoblauchlande mit seinem kostbaren Boden aber, von dem auch das kleinste 
Stück Verwendung fand, war das allerdings schon in früheren Jahrhunderten 
anders, wenn auch noch ganz in der Nähe der Stadt, auf dem Eberhardshof, 
der noch mit Brache wirtschaftete, Spuren des älteren Betriebes zu erkennen 
sind. Im Knoblauchlande wird schon seit Jahrhunderten ein großer Teil des 
Bodens zum Gemüse- und Samenbau und die tiefer gelegenen Gründe als 
Wiesenland verwendet. Nach Einbringung der Ernte unterlagen dann Äücker 
wie Wiesen der gemeinschaftlichen Hut, wenn nicht, wie es bei einzelnen Höfen 
bei Nürnberg der Fall war, das Weiderecht dem Hofbesitzer ausschließlich 
zustand. Sogar die Nürnberger Metzger hatten von Alters her auf den 
ückern und Wiesen bei der Stadt das Hutrecht, das sich bis in das 
15. Jahrhundert zurückverfolgen läßt. Es führte zu mannigfachen Irrungen
	        
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