Volltext: Saecular-Feier der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg

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zugleich durch gehäuftes Vorkommen von Sandsteintrümmern kenntlich 
waren. Mehrere solcher Stellen sind in unserem Plan (s. oben) als Kreise 
eingezeichnet. Der ansehnlichsten Erhöhung gaben wir die Nummer III 
und untersuchten sie am 30. April 1899. Diese Stätte — der Ausdruck 
Hügel wäre Übertreibung — hatte etwa 9 m im Durchmesser und ihr 
höchster Punkt lag kaum */2 m über der Umgebung. Die Sandsteine, mit 
welchen die aufgeschüttete Erde vermengt war, fanden sich bis zu einem 
Gewicht von etwa zwei Centnern und reichten in eine Tiefe von 0,4 m 
unter das Niveau der Umgebung. Hier «bildeten sie ein ziemlich dichtes 
Pflaster, unter welchem eine Brandschicht von Holzkohlen den natürlichen 
Sandboden bedeckte. Sie erstreckte sich über die ganze Fläche und 
reichte an mehreren Stellen über das Steinpflaster herauf. 
Auf diesem Steinpflaster wurden im centralen Teil des Hügels an 
sieben Punkten weifsgebrannte Knochenreste gefunden. Sie bedeckten 
insgesamt eine Fläche von nur 3 m Durchmesser, die Fläche eines dem 
Hügel konzentrischen Kreises. Aufserhalb desselben, bis zum Umfang des 
Hügels, fanden sich aufser den Resten des starken Feuers nur vereinzelte 
Thonscherben mit alten Bruchflächen. Von den sieben verbrannten Leichen 
waren fünf mit Beigaben bestattet, welche fast nur aus Bronce und Eisen 
bestehen; nur ein Thongefäfs konnte notdürftig rekonstruiert werden aus 
den spärlich vorhandenen Scherben. 
Die Knochenstückchen sind sehr klein und blendend weifs. Bestattete, 
d. h. vom Feuer unversehrte Knochen, fehlen vollständig. 
Die erste Leiche war genau in der Mitte des Begräbnisplatzes ver- 
brannt; ihre einzige Beigabe bildet der Broncering Nr. 15, welcher inmitten 
der caleinierten Knochenbröckchen lag. Er mifst durchschnittlich 38 mm 
im Lichten und besteht aus anderthalb Gängen einer Spirale. Der 4 mm 
dicke Broncedraht, aus welchem diese gebogen ist, hat wiederum ein 
spiralförmiges Ornament, welches so gehalten ist, dafs die Schraubenlinie 
immer einen Gang überspringt. Der Ring mag zum Zusammenhalten des 
Haares oder des Gewandes verwendet worden sein. 
In südwestlicher Richtung, 1 m von der Mitte entfernt, lagen bei den 
Resten einer zweiten Leiche die beiden Fibeln Nr. 13a und Nr. 14 in fast 
560 cm Abstand von einander. Dicht neben der Paukenfibel Nr. 13a lag 
das wohlerhaltene Stück eines Eisenmessers Nr. 13. 
Die Fibel Nr, 13a ist das erste Stück dieser Gattung, welches unserer 
Sammlung zugeführt worden ist. Der ganze Bogenteil ist zu einer 
prächtigen Flachpauke erweitert. Der Boden der Pauke ist eine sehr dünn- 
wandige, flachgewölbte Kugelschale (von grofsem Radius) und sitzt auf 
einer Randleiste. 
Nach vorne geht die Pauke unmittelbar in die röhrenförmige, durch 
einen Knopf am distalen Ende geschlossene Nadelhülse über, nach hinten 
unmittelbar in die Federspirale. Diese Übergangsstellen lassen eine be- 
sonders saubere, vornehm schöne Arbeit erkennen. Die Spirale ist aus
	        
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