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Die vorstehenden Betrachtungen über den Spargelbau möchte ich
nicht schließen, ohne in Kürze zweier Orte in Mittelfranken zu gedenken,
welche seit neuerer Zeit durch ihren umfangreichen Spargelversand die
verdiente Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Es sind dies Ellingen
bei Weißenburg a. S. und Lauf an der Pegnitz.
In Ellingen legte Herr Domänenpächter Ferdinand König vor
mehreren Jahren 81/0 ha Spargelfeld an und belegte dasselbe mit Erfurter
Riesenspargel. Bei den ersten Kulturen kam genannte Pflanze versuchs—
weise in rajolte Hopfenfelder; späterhin aber wurden eigens sandige
Ländereien rigolt und bei 120 em Beetbreite auf 100 em in der Reihe
mit Pflanzen besetzt. Der Export des feinen, starken, gewaschenen Spargels
erfreut sich großer Nachfrage und erfolgt per Post. Die Düngung der
Felder wird nach dem Stich in der Weise vorgenommen, daß Erde von
den Beeten in die Gänge geräumt, dann Mist eingelegt und wieder seicht
gedeckt wird. Die Sommerdüngung hat den großen Vorteil, daß unmittel—
bar nach dem Einbringen der Nährstoffe die Aufnahme derselben durch
die Wurzeln erfolgen und ein an Reservestoffen möglichst reicher Wurzel⸗
stock bis zum Herbst gebildet werden kann. Zwischenpflanzungen können
natürlich bei diesem System der Düngerzufuhr nicht ausgeführt werden.
Auch Latrine wurde in Ellingen schon mit Erfolg beim Spargelbau be—
nützt. Erst im 3. Jahre der Pflanzung wird der Spargel, und da noch
mit Schonung, gestochen. Beim Aussetzen bedient man sich stets zwei—
jähriger Fechser, da diese für besser als die einjährigen gehalten werden.
Die Anzucht derselben erfolgt auf fruchtbaren Beeten in 40 em von ein—
ander entfernten Reihen. Die Bearbeitung geschieht nur mit der Hand.
Die Spargelkultur in Lauf erfreut sich seit 11 Jahren zunehmenden
Aufschwunges. Im Jahre 1894 waren dort gegen 8,8 ha angelegt und
jährlich kommen zu derselben ca. 2 ha Neuanlagen. Die Hauptmasse
des gestochenen Spargels geht nach Oberbayern, z. B. München, und ins
Königreich Sachsen, z. B. nach Dresden und Leipzig; ferner wird derselbe
noch in die Oberpfalz, nach Niederbayern und Schwaben, ja auch nach
Salzburg, Eger, Marienbad, Karlsbad u. s. w. durch 6 in Lauf ansässige
Händler meistens per Post verfrachtet. In der 1894er Saison kamen
ca. 216 Ztr. zum Versand; davon wurden nur 800 Kg per Bahn ab
Station Lauf rechts der Pegnitz nach Bayreuth spediert.
Der zur fraglichen Kultur herangezogene Boden besteht meistens aus
lehmigem Sand, der gewöhnlich vor dem Setzen der Fechser auf 40—60 em,
wie beim Hopfen, rigolt wird, damit der Spargel höhere Erträge abwirft
und länger ausdauert. Alte Hopfenanlagen wurden ursprünglich bei Ein—
führung des feldmäßigen Spargelbaues in Benützung genommen.
An Spargelsorten sind verschiedene zu finden. Vor Jahren war
besonders der Erfurter und der aus Amerika stammende Connovers Colossal,