Metadaten: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. VI, 46f

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Er fuhr mit selner rechten Hand über die Knöpfe 
seines Rockes. Bei jedem neuen Auftrag berührte 
er den nächsten Knopf. Das war seine Gedächtnishilfe. 
„Hast Du noch Aufträge für den Johann?“ 
fragte Rottmann seine Frau. 
Josephine nickte. Sie winkte den Kindern, 
nahm die Schüssel Sauermilch vom Tisch und ver— 
leß mit Johann und den Kindern das Zimmer. 
Resi kam, brachte zwei Zinnkrüge schäumendes 
Bier und trug das Geschirr hinaus. 
Die Kinder hatten sich draußen sofort an 
Johann gehängt. Anne saß ihm im Nu auf dem 
Rücken, Thristoph und Joseph hingen an seinen 
Armen. So ging's zu Fritzle, der in der Küche 
saß und betrübt in den zerstörten Garten sah. 
Frau Rottmann schnitt einige tüchtige Scheiben 
vom Frümmelbestreuten Hausbrot, stellte die Milch— 
schüssel auf den Tisch und legte zwei Blechlöffel dazu. 
„So, nun eß Er, Johann! Du, Fritzle, auch. 
Seiner Frau laß ich sagen, sie soll erst am Mittwoch 
zur Wäsche kommen. Mach Er, daß Er noch vor 
Torschluß heimkommt. Fritzle, Du kannst hier bleiben 
über Nacht. Kannst dann mit den Kindern in den 
Garten und nach dem abgefallenen Obst sehen.“ 
Frau Rottmann verließ die Küche, die Kinder 
stürzten über Johann und Fritzle her und ließen fich 
alles haarklein erzählen. Wieso denn der Kater 
närrisch geworden und Mamsell in Ohnmacht ge⸗ 
fallen, und so weiter. — 
Frau Josephine ging die Treppe hinauf und 
blieb Linen Augenblick horchend an der Tür des 
schwiegermütterlichen Zimmers stehen. Kein Ton 
drang heraus. Da ging sie ins große Kinder— 
zimmer und schaute noch einmal nach dem Liesle, das
	        
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