Metadaten: Beiträge zu Dürers Weltanschauung

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Bauwesen 
wicklung beeinträchtigten, stark zurückgeschnitten. So konnten sich jetzt die verbleibenden Bäume 
besser entwickeln. Im Winter wurde ein Teil jener überflüssigen und hinderlichen Bäume 
gänzlich entfernt; die minder störenden aber ließ man zur weiteren Laubgewinnung nochmals 
stehen. Für das abgegebene Futter hatten die Kaninchenzüchter für jedes Kaninchen jähr. 
lich, die Ziegenbesitzer für jede Ziege monatlich 146 zu entrichten. 
Um alle anfallenden Nahrungsmittel und Nutzstoffe tunlichst auszunutzen, wurden in 
den Anlagen wieder Lindenblüten gesammelt. Es wurden stärk mit Blüten behangene Zweig— 
spitzen gänzlich abgeschnitten und an die Verbrauchstellen (Kinderbewahr- und Pflegeanstalten, 
Kranken- und Waisenhäuser usw.) abgeliefert, welche dann selbst das Pflücken der Blüten 
besorgten. So konnten diese Anstalten nicht nur ihren eigenen Bedarf decken, sondern auch 
noch durch die Pflegeschwestern an Minderbemittelte Lindenblüten abgeben. Drei Anstalten 
(die Krippenanstalt in der Wetzendorfer Straße, das Rettungshaus Veilhof und das städtische 
Waisenhaus) waren hierbei so entgegenkommend, daß sie nach Deckung ihres eigenen Bedarfes 
ihre Dienste der Allgemeinheit widmeten und noch drei Ztr. getrocknete Lindenblüten an die 
städtische Lebensmittelstelle abgaben. Auch durch Schulkinder wurde unter Aufsicht der Lehrer 
ein Teil Lindenblüten zu obigem Zweck gezupft. Ferner wurden gesammelt: Hollunderbeeren 
für das Waisenhaus, die Krippen und zwei Kinderbewahranstalten zur Musbereitung, Hage— 
butten für das städtische Krankenhaus, Vogelbeeren als Hühnerfutter für die Futterverteilungs— 
stelle und Mehlbeeren zur Herstellung von Kaffeersatz. Gesammelt wurden auch Kastanien 
und Eicheln als Futtermittel, desgleichen wurden Brennesseln, soweit solche im Stadtgebiet 
aufzufinden waren, geschnitten und getrocknet. Alle diese Naturerzeugnisse wurden an die 
behördlichen Sammelstellen eingeliefert. Bei diesen nützlichen Betätigungen deckten allerdings 
die behördlich festgesetzten Preise nicht den Sammellohn. Da aber die Arbeiten mit dem 
ständigen Personal, das doch beschäftigt werden mußte, ausgeführt werden konnten, so 
erwuchsen keine besonderen Ausgaben; dieselben wurden vielmehr durch Einsparungen an dem 
sonst üblichen Unterhalt ausgeglichen. 
Ein Teil der sonstigen Blattpflanzengruppen in den öffentlichen Anlagen wurde 
durch Sonnenblumen ersetzt. Der Versuch lohnte jedoch nicht, weil der noch unreife Same 
von den Vögeln ausgepickt wurde und deshalb vor der Zeit heimgebracht werden mußte. 
In der Ostendstraße wurden auf von Privaten zur Verfügung gestellten Ackern 
Kartoffeln angebaut. 
Der Blumenflor in den Anlagen war, den Verhältnissen entsprechend, der gleiche wie 
im Vorjahr, allerdings der Blumenschmuck an Fenstern von Amtsgebäuden beschränkter als 
bisher. Den Kriegergräbern auf dem Südfriedhof dagegen wendete man besondere Sorgfalt 
zu; dieselben wurden zweimal (zum Frühjahr und Sommer) reich mit Blumen bepflanzt. 
Verausgabt wurden für Unterhaltung 1916 1915 
des Stadtparkes. .. 26 433 M 30 700 M 
.Luitpoldhaines ., 42729, 40 070, 
der Rosenauanlage. 5833, 6123, 
Platnersberganlage. 4888 , 4678, 
Marienanlage. 1368, 1474, 
Schulhausgärten 2664 2661, 
Kinderspielplätze .. 607, 600, 
„ sonstigen Anlagen und Plätze. 59 320, 79 496, 
des botanischen Gartens am Frauentorzwinger 1855 23991, 
für Anschaffung von Gewächsen und sonstigem 364 , — 
für Blumenschmuck. 375, 575, 
zusammen 146436 0 168776
	        
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