Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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vorzüglichen Stände zu ihrer gänzlichen Trennung vom Reich 
habe die Erwartung, daß noch eine Veränderung sich ergeben 
dürfte, vollends vernichtet. Bei der hiedurch vollendeten 
Ueberzeugung von der gänzlichen Unmöglichkeit die Pflichten 
seines kaiserl. Amtes länger zu erfüllen, sei er es seinen 
Grundsätzen und seiner Würde schuldig, auf eine Krone zu 
verzichten, welche nur so lange Werth in seinen Augen haben 
konnte, als er den von Churfürsten, Fürsten, Ständen und 
übrigen Angehörigen des deutschen Reichs ihm bezeigten Zu— 
trauen zu entsprechen, und den übernommenen Obliegenheiten 
ein Genüge zu leisten im Stande war. Er erkläre demnach 
durch Gegenwärtiges, daß er das Band, welches ihn bis 
jetzt an den Staatskörper des deutschen Reichs gebunden 
habe, als gelöst ansehe, daß er das reichsoberhäuptliche Amt 
und Würde durch die Vereinigung der konföderirten rheini— 
schen Stände als erloschen, und sich dadurch von allen über— 
nommenen Pflichten gegen das deutsche Reich losgezählt 
betrachte, und die wegen desselben bis jetzt getragne Kaiser— 
krone und geführte kaiserl. Regierung, wie hiemit geschehe, 
niederlege!“ 
Und somit war es denn entschieden, das älteste Kaiser— 
thum, ein tausendjähriges Reich, war nicht mehr! — Nur 
durch das kräftige Bestehen desselben aber in der Aufrecht— 
haltung des kaiserl. Ansehens — das haben wir schon öfter 
erwähnt — war Mürnberg's Selbstständigkeit bedingt, sie 
mußte untergehn, wenn es fiel — und sie ist untergegangen! — 
Ehe jener Wendepunkt völlig eingetreten war, geschah 
noch einer jener Gewaltstreiche, welche den Menschenfreund 
mit Entsetzen und Trauer erfüllen. Unter dem Titel: „Deutsch— 
land in seiner tiefen Erniedrigung“, war eine Brochüre er⸗ 
schienen, welche weniger gegen Napoleon selbst, als vielmehr 
gegen die Deutschen gerichtet, dennoch den Unwillen des 
Mächtigen erregt hatte. Der Nürnberger Buchhändler, Jo— 
hann Philipp Palm, hatte dieselbe versandt; er wurde des— 
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