Volltext: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

— 6. Festzug *— 
Tiere stellen ihm nach und ihrer muß er sich erwehren. Aber 
wenn sie ihn hämisch greifen und ihm die Schwungfeder aus— 
rupfen möchten, kratzt er sie männlich mit seinen Klauen und 
bringt ihnen tötliche Wunden bei. Vier edle Fräulein umstehen 
den Vogel, das erste in Weiß gekleidet mit einer Urkunde von 
klarem Golde, das zweite in grünem Gewand mit Wage und 
bloßem Schwert, das dritte in Blau hält die Sonne, davor 
Vögel und die großen Tiere zurückschrecken, das vierte im 
bloßen Harnisch trägt einen großen stählernen Hammer, womit 
es das Ungeziefer verscheucht. 
Aus dieser allegorischen Schilderung der Macht und 
Tüchtigkeit der Stadt unter besonderer Hervorhebung der vier 
Haupttugenden: Weisheit, Gerechtigkeit, Wahrheit und Stärke 
onnte mit Leichtigkeit der Gedanke zur Ansstattung des zweiten 
Hauptwagens der Noris geschöpft werden. Noris, die Reprä— 
sentantin der Stadt, unter einer Nosenlaube thronend, kenntlich 
durch den halben schwarzen Adler und das rot-weiß geschrägte 
Feld, das eigentliche Wappen der Neichsstadt, wie es die 
Dichtung andeutet, auf den Stufen des Thrones die vier 
Jungfräulein, welche ihre Herrin beschützen. 
Außerdem erschien es angemessen, noch einen Wagen der 
Schauspieler, welche Hans Sachs als ihren Dichter und Meister 
so viel verdankten, sowie endlich einen solchen der Künstlerschaft, 
die in ihm den schöpferischen Genius verehrten, dem Zuge an 
entsprechenden Stellen einzufügen. 
So waren die Elemente des Festzuges, ja mehr als das, 
es war die ganze Anordnung der einzelnen Teile gegeben und 
vorgezeichnet. Es kam nur noch darauf an, alles in der gehörigen 
Reihenfolge zusammenzufügen, es der Idee des Ganzen ent— 
sprechend sinngemäß zu verbinden. 
In den Vordergrund zu stellen war ohne Frage die 
Norisgruppe, und diese war wiederum einzuführen durch den 
Herold mit seiner Begleitung, als da sind: Fanfarenbläser, 
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