III. Stimmen der auswärtigen Presse 6 293 
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„Flieder- und Rosenlaube glich. Mit lautem Jubel wurde der 
Hans Sachswagen begrüßt, den sechs Rappen führten. Auf 
ihm, vor ihm und hinter ihm befanden sich Gestalten und 
Gruppen, die in überaus sinniger, künstlerisch erdachter Form 
an die Zeit und Bedeutung von Hauns Sachs gemahnten. 
Vorne marschierten, bekleidet mit weißen Hemden, bunten 
Wamsen und Lederschurzfellen, Gesellen und Lehrbuben der 
Schuhmacherinnung. Hinter dem Wagen gingen Schüler, in 
munterer Weise fröhliche Lieder singend. In der Mitte thronte 
Hans Sachs, in Maske und Haltung eine echte Poetenfigur, 
die Telegraphenbeamter von Eckhart in glücklichster Weise ver— 
körperte. Von malerischer Phantasie war der Wagen der 
Künstlerschaft und voll bedeutsamer Charakteristik der Wagen 
der Schauspieler . . . .. Nicht nur in dem ganzen Zuge, 
sondern in jeder einzelnen Gruppe lag Charakter und Leben, 
und da, wo der Humor erforderlich war, wie bei den typischen 
Hanus Sachsischen Gestalten, entfaltete er sich in übermäßiger, 
aber harmloser Weise. So vereinten sich alle Faktoren, Glanz, 
Reichtum, historische Eigenart und Echtheit, Wahrheit und 
Humor, um den Festzug zu einem merkwürdigen, unvergeß— 
lichen, wundervollen Bilde zu gestalten, das die Phantasie 
zurückgleiten ließ zu den Menschen und Sitten vergangener 
Jahrhunderte.“ 
Dann kommt der Berichterstatter auf die Aufführung der 
Fastnachtspiele zu sprechen, die er als einen der gelungensten 
Teile der ganzen glänzenden Festfeier hinstellt. Er bemerkt 
darüber: „Die Turnhalle, in der auch die kostümierten Teil— 
nehmer des Zuges anwesend waren, bot einen fesselnden, 
bunten Anblick, den passendsten Rahmen für diese Fastnacht— 
spiele. Mitglieder des Turnvereins waren die Mitwirkenden, 
und was diese Dilettanten leisteten, bewies, daß auch die Pflege 
ungekünstelter natürlicher Schauspielerei in Nürnberg zu Hause 
sei. Der frische, lebendige Humor, der aus den Fastnacht— 
spielen spricht, kam in geradezu bewundernswerter Weise zur“ 
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