Objekt: Die Burg zu Nürnberg

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gesetzt und mit zwei Giebeln — nach Süden und Norden — 
versehen, die Kirche im Anfang des 17. Jahrhunderts neu 
hergerichtet. Nach Einführung der Reformation fand kein 
Gottesdienst mehr in der Kapelle statt, bis im Jahre 1609 
eine Frühpredigt an den Sonn- und F eiertagen eingeführt 
wurde. „1609 Februar 16“, berichtet eine Chronik, „hat 
ein Rat den M. Georg Klein, Kaplan bei unser Frauen 
allhie, zum Prediger in der neu zugerichten Kirchen uf der 
Vesten außen uf der Freiung, genannt zu St. Walburgen, 
darinnen zuvor niemals war geprediget worden, darinnen auch 
alle Sonn- und gewohnliche Feiertage, bald nachdem das 
Amt bei Unser Frauen und die Predigt bei St, Margarethen 
aus und verricht ist, zu predigen verordnet und demselben 
cin Jahr 36 fl. zur Besoldung gemacht. Genannter Herr 
Klein hat am Sonntag Quinquagesimae, den 26. dito (Februar); 
die allererste Predigt in derselben Kirchen zu St. Walburgen 
gar kurz gethon und damit zu predigen im Namen Gottes 
einen Anfang gemacht. Bei welcher Einweihung auch 
teutsche Gesang sind figurirt und gesungen worden. - Hat 
also ein erbar Rat allhie Gott und seinem heiligen Worte 
in acht Tagen zwo Kirchen uf der Vesten (auch die 
Margarethenkapelle). eroffnet und darinnen zu predigen an- 
geordnet, welches ein christlichs und hochloblichs Werk ist.“ 
Auf die eben erwähnte Restauration beziehen sich wohl 
die Verse, die noch im Anfang unseres Jahrhunderts an 
den Leuchtern zu lesen waren: 
Eine Witwe hat diese Kirche lassen bauen 
Zu Gottes Ruhm, einem jeden zu beschauen, 
Also hat auch eine Witwe diese Scherflein 
Auf dem Altar zum Gedächtniß geleget herein. 
Die Walburgiskapelle, die nach Ausgang der Reichs- 
freiheit der Stadt Nürnberg mit dieser an die Krone Bayern 
überging, war seitdem lange Jahre dem Gottesdienst ent- 
fremdet und wurde erst im Jahre 1859 nach mannigfachem 
anderweitigen Gebrauch dem katholischen Gottesdienst, und 
zwar zunächst für das in der gegenüberliegenden Kaiser- 
stallung liegende Militär, zurückgegeben. Dann stand sie 
wieder unbenützt. Seit der vor einigen Tahren erfolgten
	        
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