12. Die Festtage 34
Magister Wolfart Spangenberg in Straßburg, Lazarus Wessel,
Hans Christoph Heinle oder Heinla, Martin Gümpel zu
Straßburg, Onopherus Schwarzenbach zu Augsburg, Daniel
Steicheli oder Steichelein zu Augsburg, Martin Drilner,
Benedikt Hofer, Weber zu Augsburg, Pankraz Schlehlein zu
Nenumarkt, Michael Vogel, Otmar Wetter, Messerschmied und
Freifechter von Danzig, Niklaus Zimmermann, Nadler zu
Regensburg, Friedrich Zollner, Gregor Schaller, Christoph
Simon, Daniel Holtzmann. Auch eine Dichterin Katharina
Hollin zu München ist mit einem Liede vertreten.
Als merkwürdig ist hervorzuheben, daß Benedikt von
Watt, der sich allem Anschein nach in der Singschule eines
großen Einflusses erfreute, anderen Meistersingern die Koncepte
korrigierte: so zum Beispiel dem Christoph oder Stoffle Heinle
im Jahre 1591 und 1601. Wie aus verschiedenen Einträgen
hervorgeht, war es auch Sitte bei den Meistersingern, sich
gegenseitig Lieder zu widmen. 1615 dichtete „Daniel Steichelin
dem Georg Winter zu guterletzt in Augsburg“ einen Meister—
gesang, ebenso widmete er dem Benedikt Hofer, Weber in
Augsburg, ein Lied, dieser wieder 1615 eins dem Georg Winter.
Was aber unseren Koder so überaus wertvoll macht, ist
der Umstand, daß er 77 Töne, Weisen oder, wie wir sagen
würden, Melodien mit untergesetztem Text verzeichnet. Er
ist somit ein richtiges Liederbuch der Nürnberger Singschule
gewesen, das nicht allein die Lieder, welche damals als die
bemerkenswertesten erschienen, als Muster und zum Gebrauch
in der Schule festhielt, sondern auch die hervorragendsten
Melodien, die seit alter Zeit bis auf den damaligen Zeitpunkt
gäng und gebe waren, aufbewahrte.
Eine zweite Handschrift schließt sich der ebengenannten
zeitlich unmittelbar an, ein Foliant mit 1208 beschriebenen
Seiten, der von etwa 80 Meistersingern Lieder, meist aus
den ersten drei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts, enthält.
Es sind zum Teil dieselben Dichter, die wir schon in dem