Volltext: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

6. Aufführung Hans Sachsischer Fastnachtspiele — 1213 
Unfriedsam, spottend aller Zucht 
Zog burch die Gassen Eigensucht, 
Da war es nötig, daß ein Mann, 
Daß unser Sachs den Kampf begann. 
Mit scharfen Waffen sich bewehrte 
Und die Bethörten kennen lehrte, 
Es sei der Stadt gemeiner Nutz 
Des Reiches Schirm und bester Schutz* 
In einem Vobspruch eig'ner Art 
Verwies er auf den Rosengart **n, 
Der heut' noch blüht und gut gedeiht 
Trotz allem Übelt unsrer Zeit. 
So war er lehrhaft aller Orten, 
Werkthätig da mit schlichten Worten, 
Dort übertreibend er versucht', 
Ob seine Lehr' brächt' gute Frucht. 
Wie er die Dinge griff beim Schopf 
Den Nagel traf stets auf den Kopf, 
Müßt ihr mit eig'nen Augen sehen, 
Wollt seine Größe ihr verstehen 
Dieser wahren und schönen Charakteristik des Dichters 
schloß sich unmittelbar die Aufführung des Fastnachtspiels: 
„Der Krämerskorb“ an. 
Der Verfasser dieser Darstellung hatte es — soweit 
möglich unter eugster Anlehnung an das Original — für die 
Aufführung bearbeitet und größere oder geringere Anderungen, 
zum Teil eine völlige Umarbeitung nur da eintreten lassen, 
wo die obscöne Erzählung oder der unflätige oder allzu derbe 
Ausdruck oder ein heute nicht mehr verständliches Wort für 
unseren modernen Geschmack und unser feineres Gefühl be— 
leidigend und unerträglich wirken. Das äußerst wirkungs— 
volle Stück möge hier in dieser Bearbeitung eine Stelle 
finden: 
v) Die Sache des gemeinen Nutzens verficht der Dichter in „Ein artlich 
gesprech der Götter, die zwitracht des römischen reichs betreffent 1044.“ 
Beziehl sich auf den bekannten „lobspruch der slat Nürnberg“ 1530. 
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