I Von der Lere.
von der schrifft / Vnd sagen diewerl von fleischesses
vnd dergleichen geringen se sie auch
nicht zů schweygen sind / zů rechter zeyt / vmb der iye
rannen willen / jiuͤ vertedingen die Christliche frey⸗
heyt. Was ist aber das anders / dann wie Christus
spricht / Maithei am · 23. Cap. ein fuegen seygen / dñ
ein camel verschlingen!
Also haben wir sie vermanet / das sie fleyssig vñ
offt die leuͤt zur bůß vermanen / Rew vnd leyd vber
die sund zuͤ haben / vnd zů erschrecken vor Gottes
gericht. Vnd das sie auch nicht das groͤssest vñ nð
tiast stuͤck der buß nachlassen / dann beyde Johan⸗
nes vñ Chꝛistus die Phariseer vmb jre heylige heu⸗
cheley herter straffen / dañ gemeyne sunder. Also sol
len die Prediger in dem Ve,n man die grobe
sund straffen Aber wo falsche heyligkeyt ist / vil her
ter zur buůß vermanen.
Dañ wiewol etlich achten / man sol nichts leret
vor dem glauben / sonder die buß auß vñ nach dem
lauben g leren / auff das die widersacher nit
33 muͤgen / mat widerruͤff vnser vorige lere. So
ist aber doch anzusehẽ / weyl die bůßz vñ gesetʒ auch
zů dem gemeynen glauben gehoͤren· Denñ man můst
ja zuͤnor glauben / das Got sey / der da droͤwe / gebie⸗
ie / vnd schrecke etc. So sey es fuͤr den gemeynen grobẽ
man / das man solche stuͤck des glaubens laß bley⸗
ben vnter dem namen bůß/ gepot / gesetz / forcht etc.
auff das sie dest vnterschidlicher den glauben Chri
sti versteen / welchen die Apostel iustificaͤtem sidem
das ist / der da gerecht macht vnd sund
nen / welchs der glaub von dem gepot vnd bůsse nit
ehnit / vnd doch der gemeyn man / vber dem wort ge
lauben / irr wirt / vnd frag auff bringet on vutz.